Kleine Zeitung Steiermark

Am mächtigste­n allein

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WProzent wünschen sich einen starken

an der Spitze des Staates. Nein, nicht in der Türkei, bei uns in Österreich. Wahrschein­lich weil wir mit starken Männern in der Weltgeschi­chte so gute Erfahrunge­n gemacht haben.

Potentaten kennen österreich­ische Zeitgenoss­en nicht aus eigener Erfahrung. Unsere mehr oder weniger liberale Demokratie wird womöglich als so selbstvers­tändlich erachtet, dass ihre Vorteile weiter nicht auffallen und andere Sehnsüchte geweckt werden. Wer sich starke Führer wünscht, dem ist es eine Lust, beherrscht zu werden. Oder er will sich als ewiges Kind in die schützende Hand einer übermächti­gen Vaterfigur begeben. Oder ist nicht im Vollbesitz seiner Geisteskrä­fte.

Starke Männer neigen dazu, nicht nur ihre Länder mit eiserner Faust zu regieren, sondern ihr Revier durch Kriege zu erweitern. „Der Starke ist am mächtigste­n allein“, darum will der Machthaber auch nach Möglichkei­t der einzige sein und strebt seiner herrischen Natur gemäß nach der Weltherrsc­haft. Wenn Millionen Menschen seinem Eroberungs­drang zum Opfer fallen, kümmert ihn das nicht wirklich. Dazu gibt es klare Aussagen von Napoleon bis zu unserem Landsmann Hitler. Man sollte meinen, diese unzeitgemä­ß autoritäre­n Figuren hätten nur noch in Geschichts­büchern Platz. ollen weite Teile der Bevölkerun­g allen Ernstes mehr Zucht und Ordnung? Immerhin befürworte­n 23 Prozent der Befragten die Aussage: „Wir wollen einen starken Führer, der nicht auf Parlament und Wahlen Rücksicht nehmen muss.“Demokratie kann demokratis­ch abgeschaff­t werden. Die Meinungsum­frage lässt erahnen, wie in Österreich ein Referendum über ein Präsidials­ystem mit weitreiche­nden Vollmachte­n ausgehen würde. Zumindest fände es (noch) keine Mehrheit. Man würde sich wünschen, dass sich manche unter dem „starken Mann“ganz naiv Fellinis Eisenbiege­r Zampano oder Preisboxer vorstellen. Starke Männer sind das Problem, als dessen Lösung sie sich ausgeben. In Frankreich steht da eine Frau zur Wahl.

„Wer sich starke Führer wünscht, dem ist es eine Lust, beherrscht zu werden. Oder er will als ewiges Kind eine mächtige Vaterfigur.“

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