Baum voller Symbolik Schmücken, aufstellen, rundherumtanzen und aufikraxeln. Am 1. Mai dreht sich im Land alles um den Maibaum.
Wenn in den steirischen Gemeinden landauf, landab prächtig verzierte Bäume durch die Straßen gezogen werden, dann hat das einen bestimmten Grund: Der Maibaum wird aufgestellt – als Fruchtbarkeitssymbol für die wiederaufkeimende Natur im Frühjahr ebenso wie für die im Jahres- und Lebenskreis verhafteten Menschen. So vielfältig diese Bäume gestaltet sind, so verschieden sind auch die zahlreichen regionalen Bräuche, die sich dazu entwickelt haben und mancherorts sehr intensiv gelebt werden.
Ist der Baum erst einmal gefällt, so steht es an, ihn bis auf den Wipfel von Ästen zu befreien, danach mit kunstvollen Schnitzereien zu verzieren und ihn mit bunt bebänderten Reisigkränzen zu schmücken. Nicht vergessen: auf halber Höhe des Baumes eine wohlgefüllte Flasche befestigen.
Das Aufstellen des Baumes (zumeist von örtlichen Vereinen oder anderen Gruppierungen organisiert) wird von kräftigen Männern durchgeführt und meist von Musikanten traditionell begleitet. Im Anschluss folgt vielerorts der beliebte „Bandltanz“, bei welchem lange, bunte Bänder von den Tänzern zu einem Muster um den Baum gewunden und in entgegengesetzter Richtung wieder entflochten werden. Danach gilt die ehrenhafte, teils auch streitbare Herausforderung für die Burschen, auf den Baum zu kraxeln und die bereits erwähnte Flasche zu erreichen. Gelingt dies, wird große Anerkennung bekundet!
Und zuletzt heißt es noch gut aufpassen, wurde doch schon mancher Baum nächtens heimlich umgeschnitten …