„Die Banken werden sich freuen, wenn sie mehr Spesen kassieren“
Der Vorstoß eines Grazer Bäckers, eine Filiale bargeldlos zu betreiben, bringt unsere Leser dazu, vor der Abschaffung des Bargelds zu warnen.
In der Grazer Bäckerei Martin Auer kann man nur noch mit Bankomat- oder Kreditkarte bezahlen. Das ist eine Diskriminierung älterer Leute und von Kindern. Unternehmer können halt bei ihren Geldgeschäften selbst entscheiden und ersparen sich dadurch das Wechselgeld. Man muss aber auch an die ältere Generation denken, weil diese mit bargeldlosen Zahlungsmitteln wenig umgehen kann. Auch bei einer Umfrage der Wirtschaftskammer 2016 haben sich 94 Prozent fürs Bargeld ausgesprochen. Das Recht auf Bargeld muss in der Verfassung verankert werden. Im Falle einer gänzlichen Abschaffung des Bargelds in Zukunft muss unbedingt eine Volksbefragung durchgeführt werden. oder Zeitgewinn. Sie leisten damit aber auch Vorschub zur Abschaffung des Bargelds, eines Grundrechts aller Menschen. Die Banken werden sich freuen, dann nämlich, wenn es kein Bargeld mehr gibt und sie auf Transaktionen Spesen in beliebiger Höhe verrechnen können. Außerdem wird damit die Anonymität der Kunden abgeschafft. Der gläserne Mensch ist natürlich leichter manipulierbar, es geht aber meiner Meinung nach keine Firma etwas an, wann, wo und wie viel ich einkaufe. Es gibt genügend andere Bäckerei-betriebe und Geschäfte, wo man als mit Bargeld zahlender Kunde sehr willkommen ist. Fragt sich nur, wie lange noch? Doch über die wirklichen Folgen für den Bürger bei einer Bargeldabschaffung hört man nichts. Ich habe große Sorge, dass jeder Einzelne bei einer vollständigen Abschaffung des Bargelds dem bisher ohnehin schon bestehenden Gebührendschungel der Banken vollständig ausgeliefert ist. Als erste zusätzliche Belastung kommt mit eine saftige Gebühr für jede einzelne getätigte Zahlung mittels Bankomat- oder Kreditkarte, egal, ob 20 Cent für eine Briefmarke oder 3,05 Euro für ein Brot ausgegeben werden. Die Wahlen in Frankreich, der Brexit, Trump und das Referendum in der Türkei zeigen uns eine bedenkliche Entwicklung. Der Ruf des Wahlvolks nach einer starken Führungspersönlichkeit ist nicht zu überhören. Daher auch der Aufschwung des rechten Lagers. Aber woher kommt diese Strömung? Der viel gepriesene Neoliberalismus hat seinen Zenit erreicht. Noch mehr „Privat statt Staat“macht die Bevölkerung nicht reicher. Ganz im Gegenteil. Dieses System unterstützt die ungerechte Verteilung des Vermögens weltweit. Ein Prozent der Weltbevölkerung hat mehr als 60 Prozent des Weltgesamtvermögens. Durch den Neoliberalismus wird produziert und vernichtet, die Umwelt belastet, Kriege angestiftet, nur damit das Geld an die richtigen Stellen kommt. 30 Prozent der Lebensmittel werden vernichtet, alle fünf Sekunden stirbt ein Kind an Hunger. Der Egoismus wird hochgezüchtet und das gemeinsame Schaffen wird kleingehalten. Die Politiker werden deshalb zu Recht abgewählt, weil sie vergessen haben, wer der Souverän im Staate ist. Das Wahlvolk will keine Marionetten der Konzerne und der Finanzwelt, sondern Politiker, die für das Volk da sind. Als ich den traurigen Bericht über die erneut zum Teil massiven und existenzbedrohenden Frostschäden in der Landwirtschaft sah, kam für mich folgende Frage auf: Warum wird dafür kein Spendenkonto eingerichtet?! Wollen wir wirklich zusehen, dass das ohnehin stark fortschreitende Bauernsterben durch derartige Naturkatastrophen noch beschleunigt wird? Ich nicht! Für jede andere Katastrophe, oft sogar in großer Ferne, wird sofort ein Spendenkonsicherheit