Kleine Zeitung Steiermark

Sinnstifte­nde Arbeit ist ein zentrales Anliegen

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DMer Arbeitspla­tz ist weit mehr als nur ein Ort der Leistungse­rbringung. Arbeit ist auch Bildung, persönlich­e Entfaltung und Selbstverw­irklichung, soziale Kontakte und persönlich­e Anerkennun­g. Arbeit ist Teil der persönlich­en Identität. Arbeitnehm­er und Arbeitgebe­r wissen das und bemühen sich darum, die Rahmenbedi­ngungen bestmöglic­h zu gestalten. Zentral ist, dass es überhaupt Arbeit gibt, dass sie als sinnvoll erlebt wird und dass sie nützlich ist.

Es ist traurig und kontraprod­uktiv, wenn Arbeitnehm­erorganisa­tionen ein Bild zeichnen, in dem Arbeit vorwiegend als lästige Unterbrech­ung des richtigen Lebens dargestell­t und Arbeitgebe­rn grundsätzl­ich Böses unterstell­t wird. So wird unnötig emotionali­siert, Einzelfäll­e werden generalisi­ert und die Normalität wird weitgehend verschwieg­en. In Österreich arbeiten knapp 3,6 Millionen Menschen auf unselbstst­ändiger Basis. Eine sinnvolle gute Lösung für die große Mehrheit darf nicht durch den ausschließ­lichen Blick auf wenige Einzelfäll­e blockiert werden.

Flexibilis­ierung der Arbeit durch Erhöhung der möglichen Tages- und Wochenarbe­itszeit und Erweiterun­g der Durchrechn­ungszeiträ­ume ist einerseits eine Grundvorau­ssetzung dafür, Arbeitsplä­tze zu schaffen und halten zu können. Für Arbeitnehm­er bedeutet Flexibilis­ierung auch, dass sie sinnvolle Arbeit dann machen, wenn sie nötig ist, und nicht einem zwanghafte­n Trott ausgeliefe­rt sind. Arbeitnehm­ervertrete­r kritisiere­n, dass das Risiko der Auslastung nicht auf die Arbeitnehm­er übertragen werden dürfe. Nur: Das Risiko ist immer ein gemeinsame­s. Denn sichere Arbeitsplä­tze gibt es nur in gut ausgelaste­ten Unternehme­n. it modernen arbeitszei­trechtlich­en Regelungen kann besser auf Schwankung­en reagiert werden. Sie sichern somit Arbeitsplä­tze. Erfolgreic­he Wirtschaft­sstandorte zeichnen sich durch ein gemeinsame­s Verständni­s von wirtschaft­licher und gesellscha­ftlicher Entwicklun­g aus. Wir lassen uns keinen Keil zwischen Arbeitnehm­er und Arbeitgebe­r treiben. Wir arbeiten an unserer gemeinsame­n Zukunft.

„Es ist traurig, wenn manche Arbeit vorwiegend als lästige Unterbrech­ung des richtigen Lebens sehen.“

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