„Dann is’ vorbei mit Gel-nägeln“
Am Girls’ Day präsentiert sich das Bundesheer als Vorzeige-arbeitgeber für Frauen. Im Umgang mit Soldatinnen scheint es aber noch immer Unsicherheiten zu geben.
REPORTAGE.
Die Waffen und die Panzer find ich ja schon cool“, sagt eine Schülerin in Camouflage-hosen und blickt etwas ratlos auf den Black-hawkhubschrauber, der gerade vor ihr gelandet ist. „Aber der ganze Sport?“Das Mädchen neben ihr nickt. Beide stehen, gemeinsam mit mehr als tausend anderen Besucherinnen, im Inneren der Maria-theresien-kaserne in Wien.
Für den Girls’ Day hatte das Bundesheer die Pforten des Areals geöffnet, um weibliche Interessenten für den Beruf der Soldatin zu begeistern. Bei nasskaltem Wetter werden sie in Gruppen über das Gelände der Kaserne gelotst und auf die Stationen mit Panzer, Schießsimulator und Sanitätsabteilung „losgelassen“, wie es ein Wachtmeister grinsend formuliert.
Die meisten sind Schülerinnen, aber auch kleine Mädchen und erwachsene Frauen finden sich im Publikum. Besonders beliebt an diesem Vormittag: das Waffenzelt. Sturmgewehre und Faustfeuerwaffen werden unter Aufsicht von drei ernst dreinblickenden Soldaten aufmerksam begutachtet. „Ist die zur Selbstverteidigung?“, will ein Mädchen mit Blick auf die Glock-pistole wissen. Der junge Mann lacht auf: „Da geht es nicht um Verteidigung, sondern um Nahkampf – mein Leben
Doder seines.“Als die junge Dame abdrückt, erklärt der nur wenige Jahre ältere Soldat: „Die musst im Einsatz ordentlich halten.“Und mit Blick auf ihre Fingernägel: „Dann is’ auch vorbei mit deinen Gel-nägeln.“ass das Bundesheer mit dem Girls’ Day um junge Frauen buhlt, wird in der Kaserne positiv gesehen. Wenn es um Frauen im Heer geht, geeinzelnen hen die Meinungen aber auseinander. Die Soldatinnen, die an diesem Tag besonders prominent vertreten sind und diese Frage oft zu hören bekommen, erklären, dass sie nicht anders behandelt werden als ihre männlichen Kollegen. Die sehen das aber anders. „Frauen müssen oft weniger leisten“, sagt ein Bundesheer-sanitäter. „Das ist nicht gut, weil Frauen