Kleine Zeitung Steiermark

Glauben und Grübeln gleicherma­ßen

Vielfältig, vielverspr­echend und monumental. Mit insgesamt 22 Stücken, darunter vier Uraufführu­ngen, geht das Schauspiel­haus Graz in die kommende Saison.

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Nur Kleinmütig­e und Schwächlin­ge wählen den sicheren Pfad. Der Held geht über Gipfel.“Das auf einer improvisie­rten Bühne im Redoutensa­al des Grazer Schauspiel­hauses plakatiert­e Seneca-zitat liefert einen durchaus angemessen­en Hintergrun­d. Intendanti­n Iris Laufenberg präsentier­t ihren mittlerwei­le dritten Spielplan – für die Saison 2017/2018. Erster Gesamteind­ruck: An Mut und Wagnissen besteht kein Mangel. Welche Höhen mit den insgesamt 22 Stücken, darunter vier Uraufführu­ngen, tatsächlic­h erklommen werden können, bleibt natürlich noch abzuwarten, aber Gipfeltref­fen sind keineswegs auszuschli­eßen.

bilden Fragen nach dem Glauben. Demgemäß formuliert Iris Laufenberg auch ein Leitmotto: „Nun sag, wie hast du’s mit der Religion?“Bei der diesbezügl­ichen Antwort- oder Spurensuch­e setzt die Hausherrin auf die Weiterführ­ung bisheriger Zusammenar­beiten. So wird die Britin Lily Sykes Lessings Klassiker „Nathan der Weise“inszeniere­n. Alexander Eisenach, der risikofreu­dig die „Frequenzen“von Clemens J. Setz bühnentaug­lich machte, begibt sich auf den „Zauberberg“von Thomas Mann. András Dömötör (derzeit präsent mit „Der thermale Widerstand“) widmet sich Joseph Roths „Hiob“über den Leidensweg von Mendel Singer.

zwischen Komik und Grauen gilt die Volksopere­tte „Jedem das Seine“von Peter Turrini und Silke Hassler; für die musikalisc­he Umsetzung zeichnet Hauskompon­ist Sandy Lopicˇic´ verantwort­lich. Uraufgefüh­rt werden Werke von Oliver Kluck („Antigone Gmbh“), Nicoleta Esinencu

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