5000 Euro für die Ergreifung der „Maibaum-täter“
Unbekannte schnitten in Seiersberg den Maibaum um und ließen ihn aufs Gemeindeamt fallen. Der Bürgermeister schäumt und bietet für Hinweise zu den Tätern Geld aus der Gemeindekasse. Geht das so einfach?
Vorplatz ist erheblicher Schaden entstanden“, erklärt der Ortschef. Seine Gemeinde stand bereits am Wochenende kopf, nachdem zwei junge Männer mit Bengalischen Feuern Gärten und Container in Brand gesteckt hatten (wir berichteten).
Baumann entschied sich daher zu einem ungewöhnlichen Schritt: Er setzt 5000 Euro als Belohnung zur Ergreifung der Täter aus. Sprich: Wer den entscheidenden Hinweis liefert, der darf mit dem Geld rechnen. „Für sachdienliche Hinweise bitte ich mögliche Augenzeugen, sich bei der Polizeidienststelle Seiersberg zu melden“, ergänzt der Bürgermeister.
Die 5000 Euro sollen laut Bürgermeister aus der Gemeindekasse genommen werden. Geht das so einfach? In so einem Fall schon, da es sich bei der Tat nicht um Brauchtum (wie „Stehlrecht“), sondern um reine Sachbeschädigung handelt. Das bestätigen die Gemeindeabteilung im Land und der Gemeindebund: „Es war gleichsam Gefahr im Verzug. Der Bürgermeister kann eine Verfügung treffen, um Ähnliches zu verhindern.“Dass Baumann verfügte, eine Belohnung auszusetzen, sei kein Problem. Sollte er sie am Ende wirklich auszahlen, muss er vorher aber noch den Gemeindevorstand (oder Gemeinderat) damit befassen.
„Seit 1990 wurde in meiner Gemeinde vier Mal der Maibaum umgeschnitten“, erinnert sich Gemeindebund-präsident Erwin Dirnberger. Inzwischen parkt man einen Traktor (oder Autos) so vor dem Baum, dass sich ein Fällen nicht ausgeht.