„Freuen wir uns doch über einen österreichischen Spitzensportler“
Dass Autor Egyd Gstättner sich in einer Kolumne nicht für Dominik Thiem begeistern kann, verärgert einige unserer Leser.
Ja! Wir sind Thiem! Auch wenn es ein abgeklärter und dem Gestern nachtrauernder Kolumnist wie Herr Gstättner nicht verstehen kann. Muster und Skoff waren einmal, die Tenniswelt von heute gehört Dominic Thiem. Freuen wir uns doch, dass wir so einen sympathischen Weltklassespieler in Österreich haben, ein echtes Vorbild für die Jugend. Schade, dieses Foto hätte Besseres verdient. Ich hab mich am Sonntag beim ersten Anblick der Zeitung gefreut, dass man dem Erfolg eines jungen österreichischen Spitzensportlers schon auf der Titelseite eine Doppelseite außerhalb des Sportteils ankündigt! Aber das, was da von Egyd Gstättner abgeliefert wurde, erinnert mich an Ewiggestrige oder einfach blinde Kärntnerverliebtheit.
Ich bin selbst fasziniert, ja beinahe euphorisiert, vor dem Bildschirm oder in der Stadthalle und im Dusika-stadion bei den legendären Matches von Horst Skoff und Thomas Muster gesessen und mach genau das Gleiche heute bei Dominik Thiem. Ich habe selten so einen jungen, bodenständigen und fairen Tennisspieler gesehen, wie es Dominik Thiem ist.
Da schafft es ein Österreicher, was die Muster-fans, und auch ich war und bin einer, sowieso nie für möglich gehalten hatten, in die Elite des Welttennis und schlägt die aktuelle Nummer eins der Welt, und die Kleine Zeitung widmet eine Doppelseite einem Nörgler. Darauf können ich und auch Dominik Thiem verzichten. Wir sind Thiem! Wir sind Song Contest! Wir sind Euro!?? Was einmal eine kreative Wortschöpfung der „Bild“-zeitung war, wird von Ihnen noch Jahre später immer wieder aufgewärmt wie eine abgestandene Gulaschsuppe. Anstatt den 10. Aufguss dieser Stilblüte zu publizieren, wäre es nicht zielführender, sich eigene Gedanken über kreative Schlagzeilen zu machen? Ich bitte Sie, uns diese Einfallslosigkeit in Zukunft zu ersparen. Ansonsten kann ich Ihnen als Leser nur eines sagen: Wir sind genervt! Das Siegesgefühl der Sozialdemokraten am Tag der Arbeit ist Vergangenheit. Die Sozialdemokratie hat der gesellschaftlichen Entwicklung in der Globalisierung nicht folgen können. Die Roten brauchen, um ihre Parteiideologie zu bestätigen, die Worte Wohlstand, soziale Gerechtigkeit und Umverteilung. Welchen Wohlstand leben wir eigentlich, durch Leistung oder auf Pump? Nicht Gesetze der Sozialpartner sind ein Garant für Wohlstand, sondern die Wirtschaft, die Arbeitsplätze schafft.
Der Tag kommt, wo der Bürger erfahren muss, dass er die Schulden zu bezahlen hat, die der Staat zum Wohle des Volkes deklarierte. Die Sozialdemokratie benötigt noch Erfahrung, um zu erkennen, dass es keine absolute Mehrheit mehr geben wird und nur ein gedeihliches Miteinander zum Erfolg führt. Überaus interessant der Bericht über das an Ereignissen reiche Leben des Jubilars Professor Karl Haidmayer. Eines seiner Erlebnisse habe ich noch in bester Erinnerung: Er ging mit seinem Spaniel am Hilmteich spazieren. Als der Hund im zugefrorenen Teich auf dem Eis einbrach und zu ertrinken drohte, sprang Haidmayer kurz entschlossen ins Wasser und rettete seinem Hund so das Leben. Möge der Jubilar noch viele Jahre in geistiger und körperlicher Frische verbringen! Zum Auseinanderklaffen zwischen Managergehältern und Entlohnung der Mitarbeiter auf der niedrigsten Stufe: Als ersten Schritt würde ich auf dem Lohnzettel des Managers vermerken: „Sie verdienen das 51Fache Ihres Mitarbeiters.“Als zweiten Schritt würde ich Beiträge, die über dem 30-Fachen