Das Kind ist jetzt ein Mann
Dominic Thiem stellte sich in Wien nach dem Bravourstück in Barcelona der heimischen Medienschar.
NLREPORTAGE. eun Kameras sind aufnahmebereit in Stellung gebracht, rund 70 Journalisten sitzen mit gezückten Kulis auf ihren Plätzen – ein medialer Auflauf, wie man ihn in der heimischen Sportszene nicht oft zu sehen bekommt. Der Auslöser für das Stelldichein: Dominic Thiem. Österreichs umjubelter Tenniskaiser wurde einen Steinwurf von der Wiener Parkanlage Kaiserwasser entfernt als neuer Markenbotschafter der Unicredit Bank Austria präsentiert. ocker im Sportdress an der Seite seines Entdeckers, Betreuers und Managers Günter Bresnik („Ich bin ein guter Trainer, aber ein patscherter Manager“) marschiert Thiem unter Blitzlichtgewitter in den lichtdurchfluteten Raum und nimmt nach ein paar höflichen Begrüßungsfloskeln auf dem Podium Platz. Was sofort auffällt: Im Vergleich zu seinem letzten offiziellen Auftritt in Österreich vergangenen Oktober beim Wiener Stadthallenturnier ist der 23-Jährige extrem gereift. „Er ist jetzt ein Mann“, bestätigt Bresnik später auch. „Er war ein Spätstarter, sah mit 17 wie ein Dreizehnjähriger aus und kam erst mit 19 in den Stimmbruch.“
Alles Vergangenheit. „Je älter, desto reifer wird man auch. Ich denke, das ist ein natürlicher Prozess“, sagt Thiem selbst. Und sein Reifungsprozess auf dem Tennisplatz? „Vergangenes Jahr waren viele meiner Siege noch eine Sensation. Das hat sich natürlich etwas geändert.“Logisch, immerhin wird der Niederösterreicher am 6. Juni ein schönes Jubiläum feiern, wenn er dann seit bereits einem Jahr ununterbrochen in den Top zehn der Weltrangliste aufgeschienen sein wird. Thiem: „Das macht mich sehr stolz.“
Stolz ist Thiem auch auf das Glanzlicht, das er nun mit dem Finaleinzug in Barcelona gesetzt hat. Erst im Endspiel musste er sich Rafael Nadal („Er steht auf Sand einen Level über allen anderen und ist klarer Fa-