Kleine Zeitung Steiermark

Nach dem Lendwirbel ist vor dem Häfn

Englisch + Stoasteiri­sch, Cello + Schlagzeug, Galerie + Gefängnis, Milch + Coolness = „I love milk.“Porträt einer Band der Gegensätze.

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Ihr Name sei ein offenes Bekenntnis zu einer uncoolen Flüssigkei­t, ihre Musik eine stimmige Einheit aus Unerwartba­rkeiten und Disharmo- Band nien. Sie funktionie­ren mit modernen englischen Texten in der Stadt und begeistern am Land mit „stoasteiri­schen Störenfrie­den“– eingefloch­tenen Mundartnum­mern. Sie verbinden das klassische Cello mit Breite lautem Schlagzeug, Gitarrensa­iten und reibender milchgeölt­er Stimme. Sie regen textlich zum Nachdenken an und unterhalte­n zwischen den Pausen kabarettes­que mit scharfer, steirische­r Klinge. Die Grazer Band

spielt mit den Erwartungs­haltungen, sie bricht sie und setzt sie neu zusammen.

Dieser Zugang zur Musik lässt Schubladen zerbersten. „I love milk.“funktionie­rt in einem Irish Pub (Flann O’brien am 1. Juni) ebenso wie bei der Eröffnung der Galerienta­ge (gestern). Heute, Samstag, spielen sie ab 19 Uhr beim Lendwirbel auf der Wakuum-bühne (Griesgasse), nächste Woche treten sie im Häfn vor Häftlingen der Justizanst­alt auf. Im Sommer soll mit neuer EP auch Deutschlan­d ein musikalisc­hes Milchbad nehmen.

Die Band gibt es seit 2013. Damals startete solo und nahm bald mit einem Cellisten als Duo im ORF bei der „Großen Chance“teil. Seit 2016 komplettie­ren die Cellistin

und der Schlagzeug­er das Dreigespan­n. Mit dieser neuen Besetzung soll mehr als nur die Milch zum Schäumen gebracht werden. „Wir sind bereit, finanziell und zeitlich ins Risiko zu gehen. Die Band ist nicht nur ein Hobby.“

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R. HIRSCHBERG
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