Die Radler feiern sich selbst
Am Samstag haben Pedalritter Vorrang. Denn: Vor 200 Jahren wurde der Vorläufer des heutigen Fahrrads erfunden.
Eine Katastrophe kurbelte die Karriere des Fahrrads an. Ernteausfälle und Hungersnöte machten Pferde als Transportmittel in den Jahren 1816 und 1817 in Europa schier unerschwinglich. Die hölzerne Konstruktion des Karlsruher Erfinders Karl Freiherr von Drais (1785–1851), eine Laufmaschine ohne Pedale, die „Draisine“, gilt heute als Geburtsstunde des Fahrrads.
Ein Jubiläum, das kommenden Samstag auch in Graz gefeiert wird. Denn auch in der Steiermark fanden sich bereits im 19. Jahrhundert viele mit dem Rad zurecht. Im Jahr 1894 zählte man allein in Graz zwischen 800 und 1000 „Biker“, 1897 wurde in dem „gräflich Herberstein’schen Gebäude, Sackstraße 16“eine Winter-radfahrschule eingerichtet.
In den Anfangsjahren gab es vor allem das Reigenfahren, eine besondere Form des Radfahrens, bei der eine Gruppe spezielle Übungen vorführte. Dass Radfahrer damals in Sälen ausgebildet wurden, hatte aber auch den Zweck, speziell den Hochradfahrer sicher auszubilden, „gleichzeitig soll es ihm die Gelegenheit bieten, sich eine gefällige, elegante Haltung anzugewöhnen“, so eine zeitgenössische Erklärung.
Am Samstag veranstaltet die Radlobby Argus Drais zu Ehren ein Straßenfest (Draisgasse, 10 Uhr). Es gibt eine historische Ausstellung (10 bis 18 Uhr) so-