„Wir wollten richtig bösartig sein“
Maximilian Brückner (38), vielen noch aus „Pregau“bekannt, über die schräge Politserie „Hindafing“im BR und seine kurze Karriere als Gemeinderat.
INTERVIEW.
Auf dem Land, da gibt’s koa Sünd? Von wegen: Das Dorf Hindafing irgendwo in Bayern ist der reinste Sündenpfuhl. Der korrupte Bürgermeister Alfons Zischl ist hoch verschuldet und braucht dringend Geld. Also setzt er sich in der herrlich schrägen Politserie „Hindafing“(Bayerischer Rundfunk, 20.15 Uhr) mit Vehemenz für den Bau eines Bio-einkaufszentrums ein, denn dafür winkt ihm eine fette Beteiligung. Doch dann läuft in der hintersinnigen sechsteiligen Provinzposse alles aus dem Ruder und der von Maximilian Brückner gespielte Schlawiner Zischl gerät unter erheblichen Druck. Weit weg von Touristenklischees und blau-weißer Gemütlichkeit liefert „Hindafing“ein packend-wüstes Sittengemälde aus der bayerischen Provinz, in dem es um Gier, Intrigen und Gewalt geht. Der waschechte Bayer Maximilian Brückner, geboren 1979 in München, steht seit bald 15 Jahren vor der Kamera. Von 2006 bis 2012 war er „Tatort“-kommissar in Saarbrücken, zuletzt überzeugte er als korrupter Dorfpolizist in der hochgelobten Orf-produktion „Pregau“. – unser eigenes Ding. Klar gibt es amerikanische Qualitätsserien, an denen wir uns unbewusst orientiert haben, da ist vielleicht ein wenig „Breaking Bad“drin und ein wenig „Fargo“. Aber wir haben keinesfalls versucht, diese Serien zu kopieren, sondern wollten unser ganz eigenes Format auf die Beine stellen. Von den üblichen bayerischen Regionalkrimis ist „Hindafing“jedenfalls ganz weit weg, das blau-weiße Bayern findet bei uns nicht statt. In erster Linie der Look, die Optik, würde ich sagen. Also das sieht für eine deutsche Serie schon sehr hochkarätig aus, da müssen wir uns auch im internationalen Vergleich nicht verstecken. Natürlich sind wir alle von amerikanischen Serien geprägt, aber von Vorbildern würde ich nicht sprechen wollen. Die ersten beiden Folgen sind ja auch noch relativ harmlos, aber ab der dritten Episode geht es dann zur Sache, dann wird es richtig böse – und genau das wollten wir auch sein. Aber „Hindafing“ist nicht die bayerische Antwort auf „Fargo“.