Ungekrönt in Gespräche über die Zukunft
Mannschaftlich: „sehr gut“. Persönlich: „durchwachsen“. Michael Madl blickt auf seine erste ganze Saison in England zurück.
Für Michael Madl und Fulham ist die Saison in Englands zweiter Liga vorbei. Neunzig Minuten zu früh. „Bei uns herrscht schwere Depression“, sagt der Innenverteidiger. Gegen Reading war im Halbfinale des Aufstiegs-play-offs Endstation, das Finale im Wembley findet ohne die Mannschaft aus London statt. „Der Tormann von Reading war überragend“, sagt Madl. Darum steht am Ende ein 0:1 (nach 1:1 im Hinspiel) und zusammengefasst „eine mannschaftlich sehr gute Saison, allerdings ohne krönenden Abschluss“. Der soll für Fulham in der nächsten Saison nachgeholt werden. Mit Madl? Aktueller Stand: Ja.
Als „durchwachsen“bezeichnet der Kobenzer seine persönliche Spielzeit. Halbfinale um den Aufstieg hin, Debüt im Nationalteam her: „16 von 48 Spielen zu bestreiten, ist natürlich nicht zufriedenstellend.“Dabei hatte die Saison für den 29-Jährigen gut begonnen. Bis er in der sechsten Runde eine „blöde Gelb-rote Karte“kassierte, war er fixer Bestandteil der Mannschaft gewesen. „Wenn die anderen dann gut spielen, bist du drinnen im Teufelskreis. Du kannst nur warten, bis sich die Chance wieder ergibt“, sagt Madl. Kaum hätte sich die ergeben, kamen die nächsten Rückschlage: Fieber, kleinere Verletzungen. Die letzten Spiele verpasste Madl aufgrund von Wadenproblemen. Die geringe Ein- satzzeit lässt ihn aber nicht verzweifeln: „Der Trainer hat mir immer wieder signalisiert, dass er mit mir zufrieden ist.“
Der Kobenzer hat das erste Mal in seiner Karriere nicht zum Stamm gehört. „Ich bin im perfekten Alter, ich will spielen.“Das wird er Trainer und Sportdirektor in den Gesprächen, die nach Ende der Saison üblich sind, auch sagen. „Wenn mir versichert wird, dass mit mir geplant wird, nehme ich den Konkurrenzkampf gerne an“, sagt Madl. Dann geht es darum, die Wade auf Vordermann zu bringen und den Urlaub zu genießen. Nur: „In Urlaubsstimmung ist noch keiner.“Vermutlich, weil die Saison 90 Minuten zu früh endete.