Und tschüss! ÖBB verabschieden „Hellö“
Nicht einmal ein Jahr dauerte der Ausflug der ÖBB in den zunehmend konzentrierten Fernbusmarkt. „Hellö“wird an den deutschen Marktführer Flixbus verkauft.
Wenn es um „Hellö“ging, gab sich die Chefetage der ÖBB stets verschwiegen. Der Ausflug der Bundesbahnen in das stark wachsende Fernbusgeschäft wurde im vergangenen Sommer zwar ambitioniert gestartet, doch sehr schnell zeigte sich: Im Match gegen den Giganten Flixbus gibt es wenig zu holen, neben Investitionskosten, die freilich nicht beziffert wurden, liefen von Beginn an Verluste an, deren Höhe man seitens der Öbb-führung ebenfalls nicht nennen will. Erst Ende April gab es im Rahmen der Öbb-bilanzpräsentation dennoch ein Bekenntnis zu Hellö. Der ursprüngliche Plan: Innerhalb von fünf Jahren sollte Hellö profitabel unterwegs sein. Der Treueschwur hatte aber nur noch kurz Bestand. Seit Wochenbeginn ist nun klar, dass sich Flixbus auch diesen Mitbewerber schnappen wird. Über den Verkaufspreis wurde Stillschweigen vereinbart. Aus Öbb-kreisen heißt es lediglich, dass man für die verlustreiche Tochter einen „beachtlichen Verkaufserlös“erzielen konnte. Bis Ende Juli werden die Hellö-busse noch wie gewohnt weiterfahren, ab 1. August erfolgt dann aber die Integration der Linien in das europaweite Flixbus-netz. Wie bei allen Linien wird Flixbus die Busse nicht selbst betreiben.
Der österreichische Flixbuspartner Blaguss übernimmt den Betrieb der Hellö-linien. Vor einigen Monaten hat das Wiener Busunternehmen auch alle Anteile an der Gesellschaft „Westbus“übernommen und diese in das Flixbusnetz eingebracht.
ist bereits seit 2014 Partner im Flixbus-netzwerk und hat mit seinen Osteuropalinien maßgeblich Ausbau des Angebots beigetragen. „Flixbus verbindet den Spirit eines Start-ups mit der Qualität langjähriger Traditionsbetriebe“, sagt Blagusssprecherin Claudia Pich. In dem schwierigen Markt gäbe es zwei wichtige Erfolgskriterien: ein breites Netz und guten Vertrieb. Beides könne man durch die Zusammenarbeit mit Flixbus bieten. Blaguss ist auch Gesellschafter der Flixbus CEE Gmbh, die sich um den Ausbau des Netzes in Osteuropa kümmern soll. Hier spielt dem Unternehmen der Hellö-kauf in die Hände, wie Firmen-miteigentümer Thomas Blaguss erklärt: „Wir übernehmen 16 Busse
und die operative Durchführung. Wir werden diese für eine Verdichtung und Erweiterung des Fahrplannetzes nutzen.“Die Marke „Hellö“soll im Laufe des Jahres verschwinden. Ab Juni 2017 startet die Vertriebskooperation von Hellö und Flixbus. Tickets für Hellö sind ab diesem Zeitpunkt auch über Flixbus buchbar. Alle Hellö-tickets bleiben weiterhin gültig. wollen sich die ÖBB dennoch nicht ganz vom Fernbusgeschäft. Über die Tochterfirma imobility und deren App „wegfinder.at“können ab August auch Flixbus-tickets gekauft werden. Denn auch wenn derzeit Kampfzum