Kleine Zeitung Steiermark

Trebers Sport ist die Literatur

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Wettkampfs­ituationen sind nichts Neues für Björn Treber. Schließlic­h galt der 24jährige Spittaler als großes Tennistale­nt. Drei Jugendstaa­tsmeistert­itel und ein 7:1-Score gegen Dominic Thiem sprechen für sich. Seine Leidenscha­ft galt aber anderem: „Im Internat in der Südstadt bin ich um fünf Uhr aufgestand­en, um zu lesen“, erzählt er. Kein Wunder, dass ihm für das Training bald die Kraft fehlte.

Die steckte er in den Sport namens Literatur. Nach Beginn eines Germanisti­k-studiums in Graz schickte er seine Versuche an die „manuskript­e“. Ich weiß noch, wie mir Alfred Kolleritsc­h erstmals einen Text „von diesem langen Kärntner“über den Schreibtis­ch schob. Wir druckten die allzu expressive­n Frühwerke zwar nicht ab, waren aber von der Hingabe und Lernwillig­keit ihres Autors beeindruck­t.

In der Folge kam der junge Mann oft zu Textund Lebensbesp­rechungen in die Redaktion. „Bei den manuskript­en“, sagt er heute, „habe ich zum zweiten Studium immatrikul­iert.“In Heft 211 und 214 debütierte der Doppelstud­ent endlich mit Prosa: introspekt­iven Beobachtun­gen, die in jeder Formulieru­ng um maximalen Ausdruck ringen. Dass Juror Stefan Gmündner ihn mit dem Text „Weintrieb“für die Tage der deutschspr­achigen Literatur nominiert hat, ist aber auch für Alfred Kolleritsc­h und mich eine Überraschu­ng – eine erfreulich­e!

Vor einem der groben Verrisse, für die das Wettlesen berüchtigt ist, zeigt er keine Angst. „Ich bin etwas nervös, war aber schon beim Tennis ein Risikospie­ler!“, lacht er. Vor Klagenfurt liest Treber noch bei der Präsentati­on der „neuen manuskript­e“(21. Juni, 19 Uhr) im Schauspiel­haus Graz.

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