Rettet unser Essen vor dem Müll!
UEnser Ernährungssystem hat ein gewaltiges Problem: Eine riesige Menge der weltweit produzierten Lebensmittel landet unangetastet im Müll. Allein in Österreich betrifft dies jährlich mindestens 700.000 Tonnen. Eine Fao-studie schätzt, dass von der weltweiten Lebensmittelproduktion rund 30 Prozent der genießbaren Bestandteile weggeworfen werden, und beziffert diese Lebensmittelverluste mit rund 1,3 Milliarden Tonnen pro Jahr. Das Problem beginnt auf dem Feld: Zehntausende Tonnen Obst und Gemüse landen jährlich im Müll, weil sie nicht den Ansprüchen des Marktes in Bezug auf Form und Farbe genügen. Etwa die Hälfte des in der Landwirtschaft nicht geernteten Obstes und Gemüses wird deshalb nicht als Lebensmittel genutzt. Auch wir Konsumentinnen und Konsumenten können uns an der Nase nehmen: Falsches Einkaufsverhalten führt zu unnötigem Müll in den Privathaushalten. Das kollektive Wissen rund um Lebensmittellagerung geht immer weiter verloren. Greenpeace hat daher auf seiner Website einen Ratgeber mit Lagerungstipps unterschiedlichster Lebensmittel veröffentlicht. Unmengen an genießbarem Essen werden irrtümlicherweise bereits mit Ablauf des sogenannten Mindesthaltbarkeitsdatums entsorgt. Trockene Produkte wie etwa Mehl, Nudeln, Reis, Tee oder Salz sind meistens lange nach Ablauf dieses Datums komplett in Ordnung. Auch Frischeprodukte wie Eier, Joghurt oder Käse sind bei korrekter Lagerung auch zwei Wochen nach Ablauf des Mindeshaltbarkeitsdatums noch einwandfrei – dies ergab ein Test, den Greenpeace vor Kurzem veröffentlichte. Allgemein gilt es, den eigenen Sinnen mehr als dem aufgedruckten Datum zu vertrauen: Hat sich die Verpackung verändert? Ist das Produkt farblich oder geschmacklich nicht mehr in Ordnung? Sind Spuren von Ungezieferbefall erkennbar? s ist Zeit, die Verschwendung zu beenden. Erreichen können wir das nur, wenn es verbindliche Vorgaben seitens der Politik gibt – etwa für den Handel oder die Gastronomie. Was in anderen Ländern bereits erfolgreich durchgesetzt wurde, wäre auch in Österreich sinnvoll: gesetzliche Rahmenbedingungen, die unser Essen vor dem Mist retten. Greenpeace fordert daher von der Bundesregierung einen konkreten Umsetzungsplan zur Halbierung der Lebensmittelabfälle bis 2030.
„Andere Länder zeigen, wie man Lebensmittel mit gesetzlichen Mitteln vor der Vergeudung schützen kann.“