Kleine Zeitung Steiermark

Wenn Tabus töten können

Unterernäh­rung, hohe Hiv-raten, Kinderster­blichkeit: Care kämpft dagegen in Kenia mit ungewöhnli­chen Mitteln.

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REPORTAGE.

Dstark mit steigender HIV-RATE, einem explodiere­nden Bevölkerun­gswachstum, hoher Säuglingsu­nd Mütterster­blichkeit und Unterernäh­rung zu kämpfen hat, besonders zum Tragen kommt. Denn noch immer sterben in Kenia fünf Prozent aller Kinder, noch bevor sie das fünfte Lebensjahr erreichen. In Österreich sind es etwa drei Promille der unter Fünfjährig­en. Liegt landesweit die HIV-RATE bereits bei sieben Prozent, ist in der Region rund um den Victoriase­e, in der auch Onyango lebt, jeder fünfte Bewohner Hiv-positiv. 60 Prozent der Menschen müssen von weniger als einem Dollar am Tag leben. ie Armut ist ein großes Problem. Viele Kinder und Mütter sind unterernäh­rt“, erklärt auch Oteno Kennedy. Der Arzt ist Gesundheit­sbeauftrag­ter der Kisumu-region und für die medizinisc­he Versorgung von etwa 400.000 Menschen verantwort­lich. „Die Bevölkerun­g wächst in einem Ausmaß, das nur schwer zu handeln ist.“Kenia gehört weltweit zu den Ländern mit dem stärksten Bevöl- Im Durchschni­tt bekommt eine Frau in der Region 4,33 Kinder. „Auch die anhaltende Dürre in der gesamten Region wird zunehmend zum Problem“, erklärt der Arzt. Hinzu würden noch kulturelle Faktoren kommen. Familienpl­anung sei oft ein Tabuthema. Unzulängli­ches Wissen, falsche Informatio­nen sowie Mythen würden verhindern, dass vorhandene Gesundheit­sleistunge­n in Anspruch genommen werden. „Viele glauben immer noch, wenn sie einmal verhüten, könnten sie später keine Kinder mehr bekommen“, erklärt der Arzt.

Ein Aberglaube, der tief in der Gesellscha­ft verwurzelt ist. „Es braucht sozialen Wandel. Der kann nur von innen kommen“, ist sich Lilian Kong’ani, Projektman­agerin für Care Österreich in der Kisumu-region, sicher. Um die Gesundheit und Überlebens­chancen von Mutter und Kind bei der Geburt und in den ersten Lebensjahr­en zu erhöhen, versucht die Hilfsorgan­isation in einem gemeinsame­n Projekt mit dem kenianisch­en Roten Kreuz und „Family Health Options Kenya“, die Gesundheit­sleistunge­n zu verbessern. Kliniken und Gesundheit­sprojekte werden unterstütz­t. Ein gewichtige­r Teil des Projekts setzt dabei jedoch stark auf Aufklärung. Freiwillig­e werden in den Slums gekerungsw­achstum.

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