Eine Stadt geht auf Reisen
Es sind turbulente Zeiten für Reisende aus und nach Graz. Welche Direktverbindungen es mit Bus, Bahn und Flugzeug noch gibt.
In Sachen Reisemöglichkeiten überschlagen sich dieser Tage die Ereignisse: Die ÖBB haben ihre Fernbus-flotte „Hellö“abgetreten. Und Air Berlin streicht ab 1. Juni alle Verbindungen zwischen der deutschen Hauptstadt und Graz.
Auch wenn die Airline eine kostenlose Umbuchung auf Flüge von Lufthansa anbietet, müssen Passagiere in Wien, München oder Frankfurt umsteigen – der Direktflug ist weg.
Denn wie man im Büro von Stadtrat Günter Riegler (ÖVP) gestern betonte, verhandle man gemeinsam mit Flughafen-graz-chef Gerhard Widmann bereits an einem Ersatz. „An der Auslastung ist es ja nicht gelegen.“Das Ziel sei es, mithilfe einer anderen Fluglinie spätestens ab Herbst wieder einen Direktflug nach Berlin anzubieten.
Bis dahin hält der Flughafen Graz, neben einigen Charterflügen, im aktuellen Sommerflugplan bei zehn regelmäßigen Linienflügen.
31 Stationen fährt indes der deutsche Fernbusanbieter Flixbus an. Durch die „Hellö“übernahme gibt es aber auch hier Änderungen für Grazer, in erster Linie wird die Taktung erhöht. Die Öbb-busse und Flixbus waren bisher schon großteils auf denselben Strecken unterwegs – nun ist dies noch öfter der Fall: Von Graz aus geht es künftig öfter in Richtung Süden, beispielsweise nach Venedig.
Im Gegenzug will man parallel verkehrende Busse aus den neu gewonnenen „Hellö“-linien und dem vorhandenen Flixbus-netz reduzieren, so Flixbus-sprecher David Krebs. Dadurch frei gewordene Fahrzeuge sollen auf neuen Linien zum Einsatz kommen. Die erste steht schon fest: Demnächst fährt man von Graz direkt nach Split.
Stabil sind die Entwicklungen hingegen auf den Schienen: Die Bundesbahnen fahren von der Landeshauptstadt – ohne Umsteigen – in insgesamt sechs Städte. Allerdings: Mitbewerber „Westbahn“hat angekündigt, ab 2019 von Wien aus auch den Süden erobern zu wollen.