Mit Theatralik, Zauber und Perlen
Mythen, Märchen und Massen lieferte das Sommernachtskonzert im Schlosspark Schönbrunn, das die Wiener Philharmoniker auch als „Friedensprojekt“sehen.
theatralen Programm mit Werken von Tschaikowskys „Dornröschen“über Humperdincks „Hänsel und Gretel“bis zu John Williams’ „Harry Potter“durchaus Ecken und Kanten, mit straff gezügelter Dynamik und zurückhaltend dosierter Lieblichkeit.
Denn trotz des populären Mottos und einer Verbeugung vor modernen Märchen aus der Traumfabrik Hollywood bot diese Sommernacht im besten Sinn kein Wunschkonzert. Ussopranistin Renée Fleming sorgte zwar mit den bekannten Dvoˇrák-arien der Armide und der Rusalka (die Seenixe zitierte sie auch mit ihrem schillernden ersten Outfit) für ebenso zarte wie fulminante Begegnungen mit dem großen romantischen Opernrepertoire, setzte aber mit der Orchester-bearbeitung dreier Lieder von Rachmaninow auch auf seltenere Perlen der Klassik.
Enden ließ man den Abend zunächst auf einer heißen Note, mit Strawinskys „Feuervogel“finale. Und erwärmte dann das goldene Wiener Herz und das der internationalen Fernsehzustark
aus Wien in die Welt hinaus nicht zuletzt als „Friedensprojekt“verstanden werde, wünschte sich Philharmoniker-vorstand Andreas Großbauer im Namen des Orchesters. Gleichzeitig betonte er, dass die Realisierung des Konzerts immer schwieriger werde, und appellierte an die zahlreich anwesende Politprominenz, über die Zukunft des Sommernachtskonzerts gemeinsam „nachzudenken“. Nachhören kann man das Konzert übrigens schon ab 9. Juni – da ist das Open-air-event bereits im Cd-format erhältlich.