Bauherr sieht sich als Opfer
Chaletdorf am Kreischberg: Nachdem mehrere Hauskäufer Anzeige erstattet haben, geht Bauträger in die Offensive.
eine 90 Seiten umfassende Anzeige von drei Ehepaaren, die ein Grundstück mit Chalet gekauft hatten. Sie seien betrogen und getäuscht worden, heißt es in der Anzeige. Es sei ihnen eine risikofreie Abwicklung versprochen worden, doch in Wahrheit habe ein hohes Risiko bestanden. „Wir hätten uns darauf nie eingelassen, wenn wir das gewusst hätten, lauten die Argumente der Anzeiger.
Nun liegt der Staatsanwaltschaft auch ein Privatgutachten vor, das ein betroffenes Ehepaar in Auftrag gegeben hatte. „Daraus ergibt sich, dass wir viel zu viel bezahlt haben. Wir haben einen Schaden von rund 100.000 Euro erlitten“, so die Auftraggeber des Gutachtens.
Das weist die Almdorf Bauträger Gmbh entschieden zurück. Dazu der Anwalt des Unternehmens: „Das Gutachten ist von der Bewertung nicht richtig, weil der Verkehrswert vom Sachwert abgeleitet wird. Das ist falsch. Der Marktwert bestimmt den Verkehrswert. Und ein Risiko hat gerade für dieses Ehepaar nie bestanden.“
Unabhängig davon besteht im Chaletdorf nach wie vor ein Baustopp, den Bürgermeisterin Cäcilia Spritzer schon vor Wochen verhängt hatte. Der Grund: Es wurde mit dem Bau weiterer Chalets begonnen, obwohl es dafür keine gültige Baubewilligung gibt. Und: Die Bürgermeisterin hat die Landesregierung eingeschaltet, weil die Bettenanzahl überschritten wird und deshalb möglicherweise eine Umweltverträglichkeitsprüfung notwendig ist. Wäre das der Fall, wäre sie als Baubehörde erster Instanz für das Verfahren gar nicht mehr zuständig. Anderer Ansicht ist der Almdorf-geschäftsführer: „Wir brauchen keine UVP.“Überschreitungen seien erlaubt. Das Land prüft.