„Begabung ist sehr viel mehr als IQ“
Mit einem fruchtbaren Lernumfeld wollen Schulen Talente wecken. Zehn Schüler studieren bereits nebenbei an der Uni.
und gefördert werden, so die Direktorin des Akademischen Gymnasiums, Hildegard Kribitz. Helena Lanschützer (14) lebt ihr literarisches Talent beispielsweise in der Schreibwerkstatt und Katarina Knapp (12) hat im Rahmen der Forscherwerkstatt Biologie untersucht, wie die Venusfliegenfalle, eine fleischfressende Pflanze, ihre Nahrung verdaut.
„Grundsätzlich geht es darum, Interesse an einem Forschungsgebiet zu wecken“, er- klärt der Direktor des BRG Kepler, Franz Riegler. Schüler seiner Schule mischen seit Jahren an der Weltspitze der Robotik mit. Im Sommer steht für sie die Weltmeisterschaft in Japan an, und vier besonders interessierte Schüler zieht es mit Biologin Helga Kulac nach Costa Rica zu einem Forschungsprojekt. Für eine Bestimmungsapp sollen auch die Schüler einen Beitrag leisten.
Möglichkeiten zur Begabungsförderung gibt es viele, wie etwa das Drehtürunterstützt modell: Schüler verlassen ihre Klasse während des Regelunterrichts, um an einem Projekt zu arbeiten – oder schnuppern in dieser Zeit sogar Uni-luft. Vier steirische Schüler absolvieren an der TU Graz, sechs an der Karl-franzens-universität Lehrveranstaltungen. Die abgelegten Prüfungen werden nach der abgeschlossenen Matura voll angerechnet. Die jüngste „Studentin“ist übrigens 14 Jahre alt und studiert „Medical Engineering“.
„Man geht davon aus, dass 15 bis 20 Prozent eines jeden Jahrgangs das Potenzial haben, sehr hohe Leistungen zu bringen, wenn die Förderung passt“, erklärt Claudia Resch, Geschäftsführerin des Österreichischen Zentrums für Begabtenförderung und Begabungsforschung. Begabung sei aber mehr als IQ , denn neben einer sehr hohen Motivation zählen auch Lernstrategien und das Klassenklima.