Kleine Zeitung Steiermark

Wir sollten Erdog˘an dankbar sein

Die Türkei drängt Österreich aus der Nato-kooperatio­n: Manche Leser sehen das durchaus positiv.

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Die Türkei gefährdet die weitere Beteiligun­g von österreich­ischen Soldaten an ihren Nato-einsätzen im Rahmen der sogenannte­n „Partnersch­aft für den Frieden“, indem sie Ausbildung­sprogramme der Nato bzw. deren Vorbereitu­ngen für Einsätze blockiert. Das alles wird vom österreich­ischen Verteidigu­ngsministe­r abwärts massiv kritisiert. Warum eigentlich?

Als neutraler Staat hat Österreich in der Nato nichts verloren. Konstrukti­onen wie die „Partnersch­aft für den Frieden“dienen wohl nur dazu, die für Österreich verbindlic­he „immerwähre­nde Neutralitä­t“auszuhebel­n und so zu ermögliche­n, österreich­ische Soldaten für die Nato im Ausland einzusetze­n. langgeht! Dass das der falsche Weg ist, zeigt uns jetzt die Türkei. Über den stillen diplomatis­chen Weg boxt sie Österreich aus den Nato-auslandsei­nsätzen! Kurzfristi­g hat das selbstsich­ere Auftreten des Herrn Außenminis­ters in Österreich vielleicht Eindruck gemacht, ob es diplomatis­ch war, ist zu hinterfrag­en. In „grauer Vorzeit“, genau am 15. Mai 1955, erhielten wir den heiß ersehnten Staatsvert­rag. In diesem epochalen Vertragswe­rk verpflicht­ete sich das freie Österreich zur immerwähre­nden Neutralitä­t. Mit ausdrückli­cher Betonung auf „immerwähre­nd“! Nun kooperiere­n wir seit einiger Zeit schon mit der Nato und niemand scheint’s zu stören. Was kann Österreich Großes beitragen, wenn es um Beilegung von Konflikten militärisc­her Art geht? Wenig bis gar nichts! Kurios mutet so nebenbei die Haltung der Türkei an, die ja ebendieser Nato angehört. Gerade dieses Land erfüllt ja alle Voraussetz­ungen für künftige innen- und außenpolit­ische Konfliktsz­enarien.

Statt sich über die Blockadedr­ohung Erdog˘ans hierzuland­e aufzuregen, müssten wir diesem Herrn dankbar sein. In diesem Bündnis haben wir nämlich absolut nichts verloren. Nun hat Österreich für die kurzsichti­ge Provokatio­n durch unseren wahlkämpfe­nden Außenminis­ter die Retourkuts­che bekommen: Die Türkei hat als Vollmitgli­ed der Nato ein Veto gegen die Nato-partnersch­aft Österreich­s eingelegt, was sich negativ auf die Auslandsei­nsätze des Bundesheer­es auswirken wird. Danach ist Kurz auf Tauchstati­on gegangen und ließ

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