Computersuche nach dem Wasser
findet, wird offenbar teilweise direkt über das Grundwasser versorgt. Tatsächlich gibt es im See Wasserstandsschwankungen, die man nicht versteht.“
Deshalb wurde das gesamte Gebiet im Computer simuliert. Einerseits wurde dabei ein Grundwassermodell erstellt, andererseits ein zweites Modell, das sich mit dem Oberflächenwasser befasst.
„Beim Grundwassermodell mussten die Eigenschaften der Gesteine und die Störungszonen erfasst werden.“Störungszonen unterbrechen den Grundwasserkörper, dort steigt das Wasser teilweise auf. Allerdings weiß man über den Untergrund relativ wenig, deshalb geht man umgekehrt vor: Man verändert die Parameter so lange, bis die Ergebnisse der Simulation mit den Messungen an den Brunnen übereinstimmen.
voraus, dass man die Wassermengen genau kennt, die von den Brunnen in dem großen Gebiet gefördert werden. Dazu war Mechal mehrmals in Äthiopien und musste ausgedehnte Feldarbeit leisten. Das Gebiet, das vom Gidabo-fluss entwässert wird, ist rund 3300 Quadratkilometer groß, das entspricht etwa der Weststeiermark. „Man kalibriert dann das Modell mit diesen Daten“, sagt Birk. Dort, wo die Brunnendichte groß ist, funktioniert das Modell hervorragend. In Seenähe, wo es kaum Brunnen gibt, bleibt noch einiges offen. „Ziel ist es, das System besser zu verstehen. Das kann man dann für Prognosen nützen, etwa im Fall des Klimawandels. Das ist auch die Voraussetzung für die Siedlungswasserwirtschaft.“
In einem weiteren Schritt wurde mit Martin Dietzel und Albrecht Leis (TU Graz, Angewandte Geowissenschaften) und dem Joanneum Research das Wasser genauer untersucht, indem Isotopenverhältnisse verglichen wurden. „Das hat unser Modell sehr gut bestätigt.“Dabei wurde man auch auf den sehr hohen Fluor-anteil aufmerksam.
Nicht nur für Äthiopien ist diese Dissertation von Mechal ein Gewinn. Auch die beteiligten Institute konnten ihre Simulationsmodelle an neuen und anderen Verhältnissen erproben. „Zwar ist ein Graben etwas völlig anderes als bei uns die Alpen. Es gibt aber Gemeinsamkeiten bei den Störungszonen und deswegen ist diese Methodik auch für uns interessant.“