Kleine Zeitung Steiermark

Die neuen Spielregel­n der ÖVP

Gemeindera­t: Opposition fürchtet, dass die ÖVP mit ihrem neuen Verhalten die Demokratie aushebelt.

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Es ist eine Revolution, die sich im Gemeindera­t anbahnt. Die ÖVP spielt nämlich nach neuen Spielregel­n – und das hat dank ihrer Stärke (19 von 48 Abgeordnet­en) gravierend­e Auswirkung­en auf alle anderen Parteien.

Konkret geht es um das Instrument der Dringliche­n Anträge. Damit können Parteien auf aktuelle Ereignisse reagieren. Und der „Dringliche“wurde seit jeher genutzt, um politisch Themen zu setzen – unabhängig von der Ressortzus­tändigkeit möglicher Stadtregie­rungsmitgl­ieder.

Bei der Mai-sitzung etwa wollten die Grünen eine Initiative für mehr Sicherheit beim Radfahren, die SPÖ Verbesseru­ngen bei der Planung im öffentlich­en Raum, die Neos eine Vergünstig­ung für nicht kommerziel­le Veranstalt­er. Alle diese und andere Anträge wurden

Dvon der ÖVP abgelehnt – und das wird auch künftig so sein. „Wir werden einer Dringlichk­eit nur mehr dann zustimmen, wenn es wirklich notwendig ist“, sagt selbst Gemeindera­t und Sprecher von Bürgermeis­ter und ÖVP-CHEF ie anderen Parteien schießen scharf. „Der Dringliche Antrag ist ja das stärkste Instrument, das uns Gemeinderä­ten zur Verfügung steht“, so Kpö-klubchef

Er befürchtet „ein Aushebeln der demokratis­chen Möglichkei­ten zur Mitgestalt­ung“. Damit sei das Instrument des Dringliche­n Antrags „praktisch tot“. Auch Grünen-klubchef

hält das „demokratie­politisch für bedenklich“. Für Spö-klubchef zeigt das, „wie die ÖVP Demokratie sieht“.

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