Jetzt geht es Schlag auf Schlag
Squash stand in Graz schon vor dem Aus, Tennis war in der Krise. Doch jetzt gibt es neue Reviere für Racketsport, samt (fast) neuer Disziplin.
Es waren in Graz seit den späten 1990ern nicht die fetten Jahre des Racketsports. Mit dem Ausklingen von Thomas Musters Laufbahn schlitterte Tennis bei uns in die Krise. Squash, Trendsport der 1980er, schien zuletzt in Graz vor dem Aus zu stehen. Doch jetzt geht es Schlag auf Schlag: Tennis ist dank Thiem-effekt im Aufwind, Squash feiert ein Comeback und als Draufgabe gibt es in Graz drei neue Padelcourts (siehe auch rechts).
Erster Baustein für den Schläger-boom ist das Racket Sport Center Graz (RSCG) in der Ragnitzstraße 58b. Schlug man sich dort in der früheren Tennisanlage „Allround“im Vorjahr mit Sperrstund-gerüchten herum, ist nun der Umbau im Finale: Ab Ende Juni stehen hier im Vollausbau zwei Tennisplätze im Freien, drei in der Halle, vier Squashboxen sowie Tischtennistische unter Dach und drei Padel-courts unter freiem Himmel bereit. Schon jetzt kann man alle drei Sportarten hier ausüben.
„Gute Nachrichten für die Squash-gemeinde“, so Verbandspräsident Manfred Holzer: „Das Players mit seinen Boxen hat ja im Jänner zugesperrt, da wurde es in Graz mit dem Austragen unserer Meisfreut terschaften schon eng.“Squash im Leechwald oder Squash 2000 sind ja längst Geschichte. Nun gibt es gleich die nächste Erfolgsmeldung. Wolfgang Denk vom Court-errichter „Courtwall“, der auch in der Ragnitz mit an Bord ist, kündigt die „nächsten acht Boxen für Graz im neuen Squashdome“in der Puchstraße 21 ab 31. Oktober an.
viele Racketfans auch auf die Padel-courts in der Ragnitz: Diese Mischung aus Squash und Tennis boomt in Südamerika und Spanien, ist in Österreich aber schwer zu finden. Was kaum wer weiß: Graz hat schon seit 1993 den 1. Padel Sportclub Österreichs mit heute 35 Mitgliedern und einem Court in der Pichlergasse. RSCG-CHEF Stefan Kessler sich schon auf die Eröffnung in der Ragnitz, „die wir am 23. Juni feiern“: Da soll ein Padel-profi aus Portugal in einer Exhibition zeigen, wo es am blauen Platz langgeht.
Die Tennisszene knabbert noch am bevorstehenden Aus fürs Tennis-paradies nach der Wintersaison mit Ostersonntag 2018. Das bedeutet ein Minus von neun Hallenplätzen. Der steirische Tennisverband führt dann in Graz und Umgebung nur noch zehn Anlagen mit insgesamt 47 Hallenplätzen. Verbandspräsidentin Barbara Muhr hält die Infrastruktur aber für ausreichend und freut sich, dass die Stimmung im Tennislager wieder prächtig ist: „Dank Dominic Thiem und unserem steirischen Star Sebastian Ofner sind die Nachwuchssorgen Geschichte.“