Die Welt ist eine Scheibe
Und sie dreht sich doch noch: Schallplatten erfreuen sich gerade bei der jungen Generation großer Beliebtheit. Wie man das Vinyl richtig pflegt, lagert und sammelt.
Das Erlebnis des Auspackens. Des behutsamen Auflegens, des sorgsamen Aufsetzens des Plattenspielerarms bis hin zum leisen Knacksen, bevor das Lied anfängt – stilvoller als mit einer Schallplatte kann man nicht Musik hören. „Allein die Haptik ist für viele wichtiger als der Klang. Und manche Musikrichtungen, wie zum Beispiel Blues, klingen mit leichtem Knistern sogar besser“, erzählt Nikolaus Zagler von Inandout Records in Graz über die Faszination Vinyl. „Außerdem ist der Sound runder, die Höhen nicht so überspitzt wie etwa bei CDS.“
Und gerade diese Besonderheiten sind es, die den analogen Tonträger so beliebt machen wie schon lange nicht. Echte Klassiker sind bereits für ein paar Euro zu ergattern. Rare Stücke liegen gut und gerne schon bei bis zu 250 Euro. „Und besondere Raritäten können schon 800 bis 1000 Euro kosten.“Kein Wunder, dass Fans ihre kostbarsten Exemplare extra in Plastikhüllen verpacken.
Ob man da noch von einem Trend sprechen kann? „Die, die früher schon Schallplatten gekauft haben, machen es auch weiterhin. Aber meine Hauptkäufergruppe sind mittlerweile die 16- bis 35-Jährigen“, sagt Zagler. „Schließlich gibt es kein schöneres Format, um sich und seinen persönlichen Stil besser darzustellen. Und eine Mp3sammlung auf dem Smart- hinterlässt beim anderen Geschlecht einfach nie so viel Eindruck.“
Viele seiner Kunden kommen gleich zwei bis drei Mal in der Woche vorbei, um nach neuen Schmankerln in den 20.000 lagernden LPS zu suchen. Den Griff Neuauflagen kann man sich oft sparen, da vieles aus zweiter Hand für wenig Geld zu haben ist. Doch fangen hier die Probleme schon an. „So empfindlich sind die Scheiben zwar nicht, aber man darf nie vergessen, dass wir hier von Plastik reden.“Wichtig ist es daher, bereits im Vorfeld ein paar Punkte zu beachten: „Unbedingt schon beim Ankauf fragen, wie die Platten gelagert wurden. Waren sie lange Zeit aufeinandergestaphone