„Die Integrationspolitik hat versagt“
Die Politik hat der Entwicklung von radikalen Parallelgesellschaften tatenlos zugesehen, stimmen unsere Leser einem Gastkommentar von Efgani Dönmez zu.
Dönmez hat absolut recht. Jene Migranten, die unsere demokratischen, gesellschaftlichen Werte akzeptieren und als zukünftige Österreicher auch leben werden, sowie säkulare Muslime, die keine Hassprediger sind, müssen vor allem von der Politik unterstützt und gefördert werden. Nur sie werden in der Lage sein, Verblendete auf den richtigen Weg zu führen. Radikale Islamisten, radikale Muslime und Hassprediger haben bei uns sowieso nichts verloren! Parallelgesellschaften anzukämpfen. Wahrscheinlich fehlt ihnen eine Leitfigur und ich sehe weit und breit niemanden, der willens ist und die Kraft und Popularität hat, diese wichtige Gruppe der Integrierten anzuführen. Ein „Außensicht“-kommentar, der zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit die dringlichen Warnungen über „reaktionäre Islamverbände“in Österreich lanciert, gibt zu denken. Sofern diese beiden fast inhaltsgleichen Kommentare desselben türkischstämmigen Linzer Konfliktberaters auch nur einen Funken Wahrheit enthalten, muss man sich als hierorts geborener Österreicher fragen, ob es bereits solcher Außenperspektiven bedarf, um auf die Blindheit unserer Gesetzeswächter und Politiker hinzuweisen.
Muss jemand bei uns Efgani Dönmez heißen, um sich nicht gleich vor der eigenen Courage schrecken zu müssen, öffentlich vor der Unterwanderung unserer Gesellschaft durch islamistische Vereine zu warnen? Es ist nunmehr dringend zu verlangen, falls diese Menetekel sich nicht als Übertreibungen heherr rausstellen, sondern faktengesicherte Behauptungen sind, dass ihrem bedrohlichen Gefahrenpotenzial mit entsprechenden Maßnahmen begegnet wird. Da war es wieder, das Argument, das Totschlagargument Österreichs. Wann immer es galt, sich zu entscheiden, wann immer es nötig wäre, zu zeigen, wo man steht, wann immer man für etwas einzutreten hätte, war es da. Keiner konnte sich diesem Argument verschließen, keiner konnte etwas dagegen sagen, es war sakrosankt, heilig, außerhalb der Sphären auch nur der leisesten Kritik.
Genau so wurde es auch tradiert und von Generation zu Generation weitergegeben. Es wurde nie hinterfragt, ja es wurde nicht einmal interpretiert, es war einfach da! Es war die „immerwährende Neutralität“, das immerwährende Raushalten, das immerwährende Nichtstellung-beziehen, die immerwährende Politik des „Gehtmich-nichts-an“.
Dabei heißt doch Neutralität nicht, keine Meinung zu haben und diese auch zu vertreten!