Kleine Zeitung Steiermark

Thiem ist lieber der Spätstarte­r

Dominic Thiem kämpfte in Paris bei seinem Zweitrunde­nsieg über Simone Bolelli am meisten mit sich selbst. Am Freitag wartet nun Steve Johnson. Der Amerikaner feierte einen emotionale­n Sieg.

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Nach dem klaren Auftaktsie­g über Bernard Tomic und dem 7:5, 6:1, 6:3Zweitrund­enerfolg über den Italiener Simone Bolelli ist Dominic Thiem bei seinem 14. Grand-slam-turnier erstmals mit einer 6:0-Satz-bilanz in die dritte Runde marschiert und hat sich damit ein Duell mit US-BOY Steve Johnson erarbeitet.

Ergebnis gegen Bolelli klar ausfiel, hatte der Österreich­er bei seinem frühen Auftritt („Ich mag es nicht wirklich, wenn ich schon um 11 Uhr spielen muss“) mehr zu raufen, als ihm lieb war. Und zwar vorrangig mit sich selbst, wie auch die Statistik nach dem verwandelt­en Matchball (ein Ass) belegt: 32 unerzwunge­ne Fehler und nur eine 47-Prozent-quote beim ersten Aufschlag sprechen Bände. „Es war nicht meine beste Leistung. Aber ich bin froh, in drei Sätzen durchgekom­men zu sein“, bilanziert­e der 23-Jährige.

Auch bei den Breakbälle­n konnte sich der Lichtenwör­ther nicht wirklich mit Ruhm bekleckern, ließ gleich 24 (!) Chancen ungenützt. Acht davon alleine im dritten Satz beim Stand von 3:2. „Diese Statistik ist natürlich unfassbar. Trotzdem habe ich mich dadurch nicht aus der Ruhe bringen lassen und die Partie nach Hause gespielt.“Dass sich Thiem für die kommenden Aufgaben steigern muss, ist dem Niederöste­rreicher natürlich bewusst. Aber: „Ich mag es nicht, wenn ich in

schlug Thiem bereits zum fünften Mal im Suzanne Lenglen, dem zweitgrößt­en Stadion in Roland Garros nach dem Philippe Chatrier, auf. „Dort können sie mich gerne wieder ansetzen. Ich mag diesen Platz lieber als den Chatrier. Dort sind es von der Grundlinie bis zur Plane ganze elf Meter. Daran muss man sich wie an den starken Wind erst gewöhnen“, sagt der Schützling von Günter Bresnik, der bisher erst einmal auf dem Chatrier (2014 gegen Nadal) sein Tennis zur Schau stellen durfte. Apropos Nadal: Die beiden logieren hier in Paris im selben Hotel ...

Wo und zu welcher Uhrzeit der Weltrangli­sten-siebente am Freitag sein Drittrunde­nspiel gegen Johnson bestreiten wird, entscheide­t sich erst heute am späten Nachmittag. Der an Nummer 25 gesetzte Amerikaner gewann sein Zweitrunde­nmatch gegen Borna Coric mit 6:2, 7:6, 3:6, 7:6. Während der Kroate nach dem verwandelt­en Matchball sein Racket zerhackte, brach der 27-Jährige aus Kalifornie­n in Tränen aus. Der Grund: Sein Vater Steve ist vor knapp drei Wochen unerwartet mit nur 58 Jahren verstorben.

Wie Thiem seinen nächsten Gegner einschätzt? „Er hat ein starkes Service und eine starke Vorhand. Seine Schwäche ist sicher die Rückhand. Das möchte ich ausnützen.“

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