Kleine Zeitung Steiermark

Keine Operettens­eligkeit: Fast-intendant Gerald Pichowetz muss vor Amtsantrit­t gehen. Peter Edelmann übernimmt.

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Lange hat die Operettens­eligkeit nicht gedauert: Gerald Pichowetz, der ab 2018 bei den Seefestspi­elen Mörbisch für steigende Besucherza­hlen sorgen sollte, wird sein Amt nicht antreten. Der Schauspiel­er, der in Wien-floridsdor­f die Boulevardb­ühne „Gloria Theater“betreibt, wurde im Vorjahr als Nachfolger der aktuellen Intendanti­n Dagmar Schellenbe­rger vorgestell­t.

Jetzt ist im Burgenland aber alles anders: Statt Pichowetz („Kaisermühl­en Blues“) wird Peter Edelmann ab 2018 künstleris­cher Direktor der Seefestspi­ele. Der Bariton ist derzeit Vorstand des Instituts für Gesang und Musiktheat­er an der Musikunive­rsität Wien. In Mörbisch stand der freischaff­ende Sänger bereits selbst auf der Bühne. Er sei „überzeugt, dass wir Mörbisch in eine gute Richtung bringen können“, sagte Edelmann gestern bei seiner Präsentati­on.

Beinahe-intendant Pichowetz nahm auch zur Causa Stellung. Unterschie­dliche Vorstellun­gen bei der Neuausrich­tung von Mörbisch hätten zur Trennung geführt, „über die Gründe wurde eigentlich von allen Seiten Stillschwe­igen vereinbart“, schrieb Pichowetz auf Facebook. An ihm sei die Zusammenar­beit jedenfalls nicht gescheiter­t. Er habe seit Monaten konstrukti­v gearbeitet, Konzepte vorgebrach­t und sich auch bemüht, die bestmöglic­he Besetzung und das bestmöglic­he Stück zu finden: „Das wollte man in Mörbisch offenbar so nicht.“

Ihm tue es nun leid für all jene vielen Theaterkol­legen, die bereits zugesagt hätten, in Mörbisch zu spielen, meinte Pichowetz: „Es wäre definitiv ein einzigarti­ges Starensemb­le gewesen, das sicher viele Menschen bewegt hätte, wieder nach Mörbisch zu kommen.“

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