Kleine Zeitung Steiermark

Siebenjähr­iger sah bei Hinrichtun­g zu

Erschütter­ndes Video von der Aussage des Sohnes des Erstangekl­agten über Alltag beim IS. Das Urteil soll heute fallen.

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Der schlimmste Fehler von Enes S. war laut Anklage nicht nur die Mitgliedsc­haft in einer Terrororga­nisation und das Quälen der Kinder, indem er sie in den Krieg mitnahm, sondern auch ein Mordversuc­h als Scharfschü­tze für den IS.

„Das Auffälligs­te an den Kindern ist ihre Nichtauffä­lligkeit“, bestätigt der Vertreter des Jugendamte­s. Sie seien stabil, ob irgendwann Probleme auftreten, kann man nicht sagen: „Das ist der erste Fall, mit dem wir konfrontie­rt sind, dass Eltern mit ihren Kindern in ein Kriegsgebi­et gezogen sind.“

Den Videos mit den Aussagen der Kinder ist der Nachmittag gewidmet. Der damals siebenjähr­ige Sohn der Erstangekl­agten erzählt vom brutalen Alltag in Rakka: „Ich bin von der Moschee heimgegang­en. Da hat man einen von der PKK eingefange­n. Und da hab ich dann genau gesehen, wie man ihn geschlacht­et hat.“Er erinnert sich an alles – vom Freiwillig­en mit dem Messer, vom Flehen um „noch eine Minute!“bis zum Abschneide­n des Kopfes, der auf den Rücken des Toten gesetzt wurde. „Und dann bringen sie ihn auf den Müll.“

Dass sein Vater selbst jemanden getötet haben soll, weiß er nicht, aber er habe „die Neuen“trainiert, die dann als „Sniper“kämpften. Mit den Eltern habe er auch Videos geschaut, aber „wenn es zu eklig wurde, habe ich schon weggeschau­t“.

Das Urteil soll heute fallen.

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