Kleine Zeitung Steiermark

Auf der Suche nach dem richtigen Schlüssel

Dominic Thiem trifft heute im Viertelfin­ale von Paris auf Novak Djokovic. Im sechsten Anlauf will er den Serben endlich knacken.

-

Es sind schon äußerst beeindruck­ende Zahlen, die Dominic Thiem bislang hier auf der Anlage von Roland Garros abgeliefer­t hat. Bei seinen bisherigen vier Auftritten gab er noch keinen Satz ab (das gelang aus heimischer Sicht bei einem Grand Slam bis dato nur Thomas Muster 1994 bei den Australian Open) und verlor gerade einmal 30 Games. Nur Rafael Nadal war noch knausriger – der Spanier, der bei den French Open auf seinen zehnten Titel losgeht, überließ der Konkurrenz gar nur 20 Games.

Thiem selbst freuen („Ich spiele mich im Tennis und Fußball gerne mit Zahlen, da kenne ich mich ganz gut aus“), für ihn aktuell aber nicht von Belang sind: „Das alles gehört bereits wieder der Vergangenh­eit an. Ich muss aber in die Zukunft schauen.“Und diese Zukunft trägt den Namen Novak Djokovic. Der serbische Titelverte­idiger ist heute (2. Partie nach 14 Uhr, ORF Sport +, live) in der Lenglen-arena der Viertelfin­algegner des Lichtenwör­thers.

Novak Djokovic – da war doch was? Richtig! Der 12-fache Grand-slam-sieger ist der große schwarze Punkt auf Thiems Erfolgstaf­el. Nicht nur, dass der 23-Jährige gegen den Weltrangli­stenzweite­n als einzigen Spieler der großen Vier (Federer, Nadal, Djokovic, Murray) noch nie gewinnen konnte. Seine fünfte und bislang letzte Niederlage im Halbfinale von Rom fiel noch dazu mit einer 1:6, 0:6Klatsche auch noch äußerst ernüchtern­d aus.

Nun könnte man davon ausgehen, dass dieses Negativere­ignis einen gewissen mentalen Knacks verursacht hätte. Doch darf man Thiems Worten Glauben schenken, so hat er diesen Umfaller längst in das hinterste Kämmerchen seines Gehirns verräumt. „In Rom habe ich weder bei meinem Sieg über Nadal noch bei der Niederlage gegen Djokovic auf meinem Normalnive­au gespielt. Das eine war brutal positiv, das andere brutal negativ. Ich habe beides schnell abgehakt.“

Warum ihm der „Djoker“, dem er auch im letztjähri­gen Paris-halbfinale glatt in drei Sätzen unterlegen war, nicht liegt? „Er returniert sehr lange und spielt mit meinem Tempo. Das macht es schwer, selbst in die Offensive zu kommen“, erklärt der Weltrangli­stensieben­te. „Nicht so gute Spieler kann ich mit meinen Schlägen unter Druck setzen und sie so lange mit meinem Spin treiben, bis sie irgendwann wegbrechen. Bei Djokovic geht das aber nicht, weil er auch körperlich in einer ganz anderen Liga ist. Daher muss ich mir diesmal etwas anderes einfallen lassen.“

passenden Schlüssel, um die uneinnehmb­ar scheinende „Festung Djokovic“öffnen zu können, schon gefunden habe? „Wir haben im Training ein paar Sachen probiert. Den Matchplan bespreche ich mit Günter (Bresnik, Anm.) aber erst kurz vor der Partie.“Grundsätzl­ich will Thiem auf alle Fälle versuchen, weniger Fehler zu machen und vor allem sein eigenes Spiel knallhart

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria