Bergeseil wurde an Felsen beschädigt
bei kollidierten die Personen mit der bewaldeten und mit Felsen durchsetzten Schlucht. Das Seil wurde offenbar an einer Felskante so schwer beschädigt, dass es der Last nicht mehr standhielt. Im unversehrten Zustand kann das eingesetzte Tau bis zu fast vier Tonnen tragen.
Den betroffenen Helikopter hat die Staatsanwaltschaft inzwischen freigegeben, er befindet sich in der Wartung. Noch nicht einvernommen wurde laut Polizei der Pilot. Nach dem Luftfahrtgesetz trägt er die Verantwortung für einen Einsatz und entscheidet letztlich, ob noch geflogen werden kann oder nicht. Seinem „Flight Operator“, also dem Flugretter, kommt aber eine gesetzliche Mitverantwortung zu. Er ist am Seil über Funk ständig in Kontakt mit dem Piloten, um diesen einzuweisen. Am Sonntag verwendete Höfer ein variables Bergetau, mit dem er sich selbst bis zu 80 Meter abseilen konnte.
Erinnerungen an ein Bergdrama am Großvenediger vor fünf Jahren. Damals klinkte der Pilot des privaten Rettungshubschraubers „Martin 4“das Seil mit drei Rettern vorzeitig aus, um den drohenden Absturz zu verhindern. Ein Alpinpolizist starb, zwei Kollegen wurden schwer verletzt. Ein Ermittlungsverfahren gegen den Piloten wurde eingestellt, nachdem ihn ein Expertengutachten entlastet hatte.
Die Eibelschlucht, Schauplatz der Tragödie am Wochenende, ist bei den Rettern berüchtigt. Erst im März musste die „Libelle“dort einen verunglückten Wanderer aus Niederösterreich herausholen. So wie auch das Wiener Paar am Sonntag hatte seine Gruppe nach Begehen des Grete-klinger-steigs vor dem nahenden Schlechtwetter den scheinbar kürzeren Weg ins Tal genommen. „Aber der Abstieg durch die Schlucht ist nicht möglich“, warnt Erich Bretterbauer von der Bergrettung. Diese rückt mehrmals jährlich zu ähnlichen Einsätzen in der Eibelschlucht aus. Und seit Jahren fordert man eine Warntafel. „Aber der Alpenverein zeigt kein Interesse“, so Bretterbauer.