Fit werden beim Faulenzen
Ein T-shirt, das wie ein Trainingsgerät für die Bauch- und Rückenmuskulatur wirken soll? Wir wagten den Selbstversuch.
Die Werbung klingt zu gut, um wahr zu sein: Das Anodyne-t-shirt ist gleichzeitig ein Trainingsgerät, mit dem man Rücken und Bauchmuskeln trainiert. Fitter werden beim Faulenzen quasi.
Wie man das schaffen kann? Mit Leibchen, die sich des gleichen Prinzips bedienen wie die kinesiologischen Tapes – jene grellbunten Bänder, die in den letzten Jahren zur Standardmode von Läufern und Triathleten wurden.
Der Anfang des Selbstversuchs wird dann allerdings tatsächlich zum Krafttraining, denn das Shirt ist wirklich, wirklich eng. Denn statt nach üblichen Konfektionsgrößen bestellt man das Leibchen nach Brustumfang, Bauchumfang und Leibhöhe. Abgestimmt auf die Maße kommt dann ein Shirt, das anliegen muss wie eine zweite Haut, sonst wäre es nur ein Kunstfasershirt um 110 Euro. Doch durch den permanenten Kontakt der aufgerauten Stellen auf der Innenseite des Leibchens mit der Haut soll es die Muskeln darunter konsequent stimulieren.
Das geht dann auch die ersten 30 Minuten gut. Man sitzt wesentlich aufrechter, muss den Computerbildschirm neu einrichten. Den Satz aus der Rückenschule „Ziehen Sie den Bauchnabel zur Wirbelsäule und betrachten Sie den Kopf als Verlängerung dieser“bekommt die Rumpfmuskulatur durch das Leibchen quasi in Dauerschleife vorgesagt.
Im Schultergürtel merkt man gleichzeitig, wie rasch man bei der monotonen Schreibarbeit ermüdet, nach vorne einknickt oder sich faul nach hinten sinken lässt. All das macht, was letztendlich sorgt.
Nur: Nach 30 Minuten stellt sich auch jenes Kopfweh ein, vor dem die Erzeuger im Beipackzettel ausdrücklich warnen. Das Leibchen ist tatsächlich ein Trainingsgerät – und an ein solches muss man sich erst gewöhnen, sonst überfordert für Kreuzweh