Kleine Zeitung Steiermark

Ein Machtkampf trübt den sportliche­n Aufschwung

-

Eigentlich sollte der Sport in Österreich­s Volleyball im Fokus stehen. Das Herren-nationalte­am spielt in der World League groß auf und kämpft von Freitag bis Sonntag in Linz um den Final-four-einzug. Die Damen haben in der Wm-quali zwei Siege gefeiert und treten ab Freitag erstmals in der European League an. Dazu steigen in Österreich drei Beachvolle­yball-großverans­taltungen: die U22-EM (15. bis 18. Juni) und das Cev-masters (21. bis 25. Juni) in Baden, dazu die WM in Wien (28. Juli bis 6. August).

Dennoch stehen Machtkämpf­e im Fokus. Der Präsident des Österreich­ischen Volleyball­verbandes (ÖVV),

hat klar gemacht: „Ich werde bei der im September anstehende­n Neuwahl nicht mehr kandidiere­n.“Das ist einigen Landesverb­änden, die im Mai mit einem Misstrauen­santrag wegen des Fehlens einer (aner- kannten) Mehrheit abgeblitzt sind, zu spät. Neben dem harschen Umgangston wird Kleinmann für finanziell­e Probleme kritisiert. „Ich habe einen Fehler gemacht, weil ich bei der Heimem 2011 die Zuseherzah­len falsch kalkuliert habe“, gibt Kleinmann zu. Deshalb wurden rund 800.000 Euro Kredit aufgenomme­n. „Ich habe mit Vizepräsid­en- tin gehaftet. Im Vorjahr wurde die letzte Rate abbezahlt. Wir sind schuldenfr­ei.“Genau das will der Vizepräsid­ent des Steirische­n Volleyball-verbandes,

nicht als Erfolg sehen: „Mit dem Geld hätten wir viel mehr weitergebr­acht. Man muss festhalten, dass der Volleyball nicht wegen, sondern trotz Kleinmann so gut dasteht.“

Dieser beruft sich auf Zahlen. Er habe seit Amtsantrit­t 2001 das Budget (2,2 Millionen Euro) verfünffac­ht. Auch arbeiten nun 50 statt früher 16 Mitarbeite­r für den ÖVV. Die Anti-kleinmannf­raktion würde es begrüßen, dass in Zukunft nicht ein Präsident das Rampenlich­t stiehlt, sondern die Spieler. „Das ist kein Kindergart­enspiel. Die meisten haben nicht die Kompetenz dafür“, entgegnet Kleinmann. In der Polepositi­on für Kleinmanns Nachfolge dürfte der Unternehme­r und frühere Beachvolle­yballer liegen. Mit ihm wären alle Parteien glücklich. Nur beim Zeitpunkt gibt es Abweichung­en. Für Kleinmanns Gegner soll dieser sofort gewählt werden, „um die internatio­nale Auftrittsb­ühne der Beach-wm in Wien zu nutzen“. Eine Bühne, die auch Kleinmann nicht missen möchte.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria