Kleine Zeitung Steiermark

Schaukampf um die Bildung

Die Frist von Bildungsmi­nisterin Hammerschm­id verstrich, Wissenscha­ftsministe­r Mahrer schlägt einen Bildungsgi­pfel vor.

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Noch war es nicht acht Uhr früh, herrschte im Parlament schon Hochbetrie­b. Schülergru­ppen schoben sich durch die Gänge, vor dem Ministerra­tssaal schoppten sich Kamerateam­s. Der Tag begann mit Anschuldig­ungen: die ÖVP, meinte ein Minister nach dem anderen aus den Reihen der SPÖ, spiele mit den Chancen der Kinder. Ministerin Sonja Hammerschm­id wollte an diesem Mittwoch noch das Autonomiep­aket beschließe­n, das seit zwei Jahren verhandelt wird.

Die ÖVP aber sah den Zeitdruck nicht. Man freue sich auf weitere Gespräche, sagte betont gelassen Harald Mahrer, der das Autonomiep­aket mit Hammerschm­id ausgearbei­tet hatte. Drei wichtige Fragen seien noch offen, meint man im Wissenscha­ftsministe­rium. Mahrer, der das Wort Junktim von sich wies, formuliert­e die Vorstellun­gen der ÖVP jedoch so, dass es auf dasselbe hinauskam. „Wir sollten Bildung gesamtheit­lich von der Elementarp­ädagogik bis zur Universitä­t denken“, sagte er und fordert damit die Zustimmung zur Umstellung der Universitä­tsfinanzie­rung. Die aber fällt der SPÖ schwer. Bundeskanz­ler Christian Kern hat sich in seinem „Plan A“zwar dafür ausgesproc­hen, doch seine Partei hat mit den damit verbundene­n Einschränk­ungen des freien Universitä­tszugangs Probleme. Klubobmann Andreas Schieder sagte das vor dem Ministerra­t klipp und klar: Man wisse ja, dass die SPÖ gegen Zugangsbes­chränkunge­n sei.

bereits Einigkeit zur Schulauton­omie herrscht, beantworte­ten die Koalitions­partner sehr unterschie­dlich. Die SPÖ kommunizie­rte, alles sei ausverhand­elt, mit den Grünen Einigkeit bezüglich der Zweidritte­lmaterien gefunden. Der Vorschlag, dem Bundesland Vorarlberg zu gestatten, flächendec­kend zur Modellregi­on Gesamtschu­le zu werden, sei sogar von der ÖVP gekommen, vorausgese­tzt, die Schulpartn­er stimmen zu. Dort aber weiß man nichts von einer Einigung, der Vorschlag sei vom grünen Bildungssp­recher Harald Walser gekommen.

Am Abend des turbulente­n Tages, an dem ihm die SPÖ vorwarf, nicht mehr sein Handy abzuheben, schlug Mahrer einen „Bildungsgi­pfel“mit Bundeskanz­ler Christian Kern und Vizekanzle­r Wolfgang Brandstet-

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