Mehr als 300 Anzeigen wegen Tierleid
Immer mehr Steirer zeigen Missstände bei Tierhaltungen an. Ombudsstelle war 2016 mit fast 250 Strafverfahren befasst.
ombudsfrau Barbara Fialaköck bilanziert. Seit ihrem Amtsantritt im Jahr 2010 ist die Zahl der einschlägigen Fälle regelrecht explodiert. Damals landeten bei der Ombudsstelle noch 42 Verwaltungsstrafverfahren – die Steigerung beträgt damit 490 Prozent. Mit 62 Verwaltungsstrafverfahren liegt die Hundehaltung an trauriger erster Stelle, gefolgt von Katzenund Rinderhaltung (je 33). Dass das Thema Schlachten mit 25 Verfahren ebenfalls an vorderer Front rangiert, hängt auch mit den Nachwehen der 2015 aufgedeckten Missstände in heimischen Schlachthöfen zusammen, deren juristische Aufarbeitung zum Großteil im Vorjahr stattfand.
geklettert ist auch die Menge der Anzeigen in Sachen Tierleid – von 90 im Jahr 2010 auf 308 im Vorjahr. „Die Anzeigen stammen hauptsächlich aus den Gebieten südlich der Mur-mürz-furche. Hier werden mehr Tiere gehalten und es gibt dadurch auch eine höhere Sensibilität für die Problematik“, sagt Fiala-köck. Die vielen Anzeigen sieht die Ombudsfrau auch positiv: „Tierschutz ist mittlerweile ein gesamtgesellschaftliches Anliegen geworden.“
Für ihre Arbeit stehen Fialaköck vier Mitarbeiter zur Verfügung, obgleich das Tierschutzressort des Landes mit einem Budget von rund zwei Millionen Euro nicht eben üppig ausgestattet ist. Der zuständige Landesrat Anton Lang (SPÖ) verspricht, sich „nach Kräften“zu bemühen, die Mittel trotz aller Sparzwänge auch 2018 nicht zu kürzen.