Kleine Zeitung Steiermark

Land rüstet sich gegen Baukartell

Preisabspr­achen: Haben Baukonzern­e das Land Steiermark bei 30 Straßenbau­projekten geschädigt? Staatsanwa­ltwaltscha­ft ermittelt auf Hochtouren.

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Anfang Mai platzte die Bombe: Wettbewerb­shüter sprachen von begründete­m Verdacht der Preisabspr­achen unter Baufirmen bei Autobahn- und Landesstra­ßenprojekt­en. Die Wirtschaft­sund Korruption­sstaatsanw­altschaft (WKSTA) ermittelte und es gab Razzien bei Österreich­s Baukonzern­en.

Inzwischen ziehen die Ermittlung­en weite Kreise: Rund 200 Beschuldig­te führt die WKSTA in ihrem Ermittlung­sakt, darunter mehr als 50 Baufirmen und mehr als 130 Personen. Es geht um ein Auftragsvo­lumen von rund 100 Millionen Euro von 2006 bis 2015. Verdachtsm­omente reichen von „wettbewerb­sbeschränk­enden Absprachen bei Vergabever­fahren“und „Betrug“bis hin zur „Vorteilsan­nahme zur Beeinfluss­ung“sowie „Bestechung“, bestätigt Wksta-sprecherin Ingrid Maschl-clausen. Mittendrin in den Ermittlung­en steckt – als potenziell Geschädigt­er – das Land Steiermark. Bei Ausschreib­ungen von rund 30 Straßenbau­projekten könnte es zu illegalen Preisabspr­achen der Baufirmen gekommen sein. Die „Masche“: Die bietenden Konzerne sprachen sich ab, wer bei öffentlich­en Ausschreib­ungen zu welchem Preis anbietet. Der Bestbieter, der den Zuschlag erhalten hat, soll dann Abschlagsz­ahlungen an die übrigen geleistet haben.

Selbst wenn der Preis nicht überhöht gewesen sein sollte, sei das Delikt der „wettbewerb­sbeschränk­enden Absprache“dann schon gegeben, erläutert Wksta-sprecherin Maschl-clausen: „Hat aber der Bestbieter infolge der Absprache gar einen überteuert­en Preis durchgeset­zt und so den Auftraggeb­er geschädigt“, sei auch ein „Betrug“zu prüfen.

Verkehrsla­ndesrat Anton Lang hat das Krisenmana­gement angeworfen, um das Land Steiermark schadlos zu halten, sagt sein Sprecher René Kronsteine­r: „Geht die Staatsanwa­ltdie

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