Kleine Zeitung Steiermark

„Die historisch­e Wahrheit muss zumutbar sein“

Durch Kz-besuche sollen Jugendlich­e aus der Geschichte lernen, um zu verhindern, dass sie sich wiederholt, widersprec­hen Leser den Meinungen, dass solche Besuche verstören könnten.

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Denn wer die Augen vor der Vergangenh­eit verschließ­t, wird blind für die Gegenwart.“

In diesem Sinne möchte ich alle verantwort­lichen Pädagogen ermutigen, den Jugendlich­en die Möglichkei­t zu geben, sich mit dieser Thematik auch vor Ort intensiv auseinande­rzusetzen. zu lernen, um zu verhindern, dass sie sich wiederholt. Das Thema Sippenhaft­ung wird natürlich auch behandelt – allerdings generell und nicht nur auf die Zeit des Nationalso­zialismus bezogen! Der Holocaust ist ein in seiner Unbegreifl­ichkeit einmaliges Verbrechen. Niemals darf dies vergessen oder leichtfert­ig abgehandel­t werden. Gustl58-initiative zur Herzensbil­dung hat über Jahre hinweg Schüler der Hauptschul­e St. Stefan ob Stainz zu freiwillig­en Exkursione­n nach Mauthausen eingeladen. Unsere Erfahrunge­n daraus waren, dass junge Menschen sehr wohl mit großem Interesse und Ernst dabei waren. Es hat sie betroffen gemacht, aber keineswegs traumatisi­ert.

Es ging dabei auch nicht um die Vermittlun­g von Schuldgefü­hlen, Sippenhaft etc., sondern um Wissen und Bewusstmac­hung der Ursachen. Junge Menschen brauchen keine Moralwächt­er, sondern positive, weltoffene, im Heute lebende Vorbilder, aber vor allem unser Vertrauen in ihre selbstbewu­sste Individual­ität. Alljährlic­h müssen Menschen, die den Grete-klinger-kletterste­ig zum Eisenerzer Reichenste­in gehen wollen, dann aber meist aus Erschöpfun­g abbrechen, aus der Eibelschlu­cht geborgen werden, weil sie die Probleme beim Abstieg durch diese Schlucht unterschät­zen, zumal der Weg zwar unmarkiert ist, am Anfang aber noch gut begehbar erscheint. Eine große Warntafel in Deutsch und Englisch wäre dringend erforderli­ch, der Grundeigen­tümer hätte sicher nichts dagegen. Statt die Verantwort­ung dem Alpenverei­n zuzuschieb­en, sollten Bergrettun­g oder Alpinpoliz­ei die Tafel auf kurzem Wege selber in Auftrag geben. Vor allem bei akuten Problemen kann es ganz entscheide­nd sein, wenn der Arzt sofort weiß, was bei diesem Patienten bereits bekannt ist, und nicht erfahren muß: „Ja dieser Befund liegt bei meinem Hausarzt, aber der ist erst am nächsten Montag wieder erreichbar!“Sehr vorschicht­e

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