Ausgleich für die Frauen
WGas ist bloß los in unserem Land, dass wir es nicht schaffen, Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen in der Arbeitswelt auf sachlicher, vernünftiger Ebene zu diskutieren, geschweige denn herzustellen? Warum wird am gleichen Recht für alle so halbherzig gearbeitet?
In Österreich haben seit mehr als 20 Jahren die Gleichbehandlungsgesetze sowohl für den öffentlichen Dienst als auch für die Privatwirtschaft Gültigkeit. Im öffentlichen Dienst sind Frauenförderungsangebote und -pläne verpflichtend und tragen gewissermaßen auch Früchte, während private Unternehmen solche Pläne und Angebote fast ausschließlich als bürokratischen Aufwand abstempeln. Zugleich wird heftig lamentiert, dass man (sic!) schon gerne mehr Frauen im Boot hätte und es eigentlich auch an Lehrlingen und Fachkräften an allen Ecken mangelt. Sehen diese Unternehmen nicht, dass sie sich ins eigene Fleisch schneiden? Gleichstellung heißt, zwar Männern und Frauen die gleichen beruflichen Möglichkeiten und Rahmenbedingungen im Job zu geben, bedeutet aber keineswegs Almosen für Frauen oder Frauenarbeitskraft aus Gründen von Personalnot. Gleichstellung bedeutet weitgehend zufriedene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Loyalität mit dem Unternehmen, niedrige Fluktuation. All das ist ausreichend durch Studien belegt und sollte grundsätzlich aus reiner egoistischer Vernunft reichen, sie im Betrieb umzusetzen. leichstellung bedeutet aber noch viel mehr! Männern, Frauen, Menschen jeglicher Diversität die gleichen, einem Rechtsstaat entsprechenden Rechte zuzugestehen, ohne Verniedlichung, ja Diskriminierung die gleichen Möglichkeiten zu bieten, heißt, einen gesellschaftspolitischen Beitrag von unschätzbarem Wert zu leisten! Wir leben in einer Welt in Aufruhr, wo Menschen anscheinend unberechenbare Aktionen setzen und Taten vollbringen. Da sollte es doch das Gebot der Stunde sein, so viele Keile wie nur möglich aus dem Konstrukt Gesellschaft herauszunehmen. Dazu gehört, faire Geschlechterverhältnisse zu schaffen, die eine Begegnung auf Augenhöhe möglich machen, Machtverhältnisse infrage zu stellen und auszugleichen.
„Wir müssen faire Geschlechterverhältnisse schaffen, die eine Begegnung auf Augenhöhe möglich machen.“