Spielplatz der großen Ideen
Ausflug in den Kreativkosmos: Das Fifteen Seconds Festival bringt digitale Quer- und Vordenker nach Graz – und könnte bald auch in den USA stattfinden.
Für erstes Staunen sorgten 10.800 mal 2400 Bildpunkte. Bewegt auf einer riesigen, weißen Bühnenkonstruktion, erdacht von der Grazer 3Dprojektions-schmiede Mindconsole. „Mehr als zehn Wochen“hätte nur das Rendering, also das finale Rechnen der digitalen Projektion gedauert. Eine beachtliche Zeit für die Eröffnung einer Konferenz, die sich in der Namensgebung an fünfzehn Sekunden orientiert. Mit 4100 Gästen setzt die vierte Auflage des „Fifteen Seconds Festivals“heuer aber auch ein anderes quantitatives Ausrufezeichen – und das, obwohl man sich auf „qualitatives Wachstum“beschränken wollte, wie Stefan Stücklschweiger, gemeinsam mit Thiemo Gillissen Taktgeber von Fifteen Seconds, zu Beginn schmunzelnd erklärt.
Bevor dann der Blick auf fünf großen Bühnen in Richtung Zukunft gedreht wird. Es geht um Big Data und Cybersecurity, um Virtual Reality oder Social-media-vermarktung. Von vernetzten Vulkanen erzählt Sam Olstein, beim Us-riesen General Electric für Innovation zuständig, von den Niagara-wasserfällen spricht Facebooks Jonas Thaysen. Diese seien zwar (noch) nicht ans Internet angebunden, dafür aber mit 50 Metern ähnlich hoch wie die tägliche Scroll-leistung des menschlichen Smartphone-daumens.
Auch auf anderen Festival-flächen wird Konventionelles überwunden. Bezahlt wird bargeldlos, ein Kletterturm bietet Zeit, um auf gute Ideen zu kommen, die Rolltreppe wird zum Netzwerkort für Speeddating und am Abend lädt Runtastic-boss Florian Gschwandtner zum kollekti-