„Da müssten viele heilige Kühe geschlachtet werden“
Sebastian Kurz will die Steuerquote senken. Erfreulich, meinen unsere Leser, die allerdings ihre Zweifel haben, wie die Gegenfinanzierung gelingen soll.
Unabhängig davon, ob man Steuern senkt oder nicht, müssten sie in erster Linie endlich lückenlos bezahlt werden, und zwar von allen – ohne legale und halblegale Schlupflöcher! Sebastian Kurz will die Steuerund Abgabenquote von derzeit 43 auf mindestens 40 Prozent senken. Diese angekündigte Steuersenkung ist eine Wahlkampfansage von Kurz und sehr zu begrüßen. Die ÖVP ist damit schon seit Jahren gescheitert. Steuersenkungen wurden schon immer vor den Wahlen von allen politischen Parteien versprochen und darüber ist bisher nicht viel geschehen. Der ÖVP-CHEF Kurz wird für die Umsetzung dieser Steuersenkung einen größeren Koalitionspartner mit der Zustimmung brauchen, weil alleine wird es bei einem Wahlversprechen bleiben. Arbeiter und Angestellten in die Schuhe zu schieben, statt die Schuld in der Chefetage zu suchen.
Auf den Schulbereich übertragen soll damit nun nicht generell die Qualität von Schulleitern angezweifelt werden, aber es möge erlaubt sein zu überlegen, ob es wirklich das Schulbereichs-allheilmittel darstellt, wenn ein Leiter ein eventuell vorhandenes schwarzes Schaf freihändig hinauswerfen kann.
Ich will nicht urteilen, kann aber aus meiner über 40-jährigen Erfahrung an verschiedenen Schulen versichern, dass es gerade die besonders engagierten Lehrkräfte gewesen wären, die den Laufpass bekommen hätten, wären Leiter mit so weitreichenden Kompetenzen ausgestattet gewesen. Gerade der innovative, engagierte und kreative Lehrertyp war in der Regel das Feindbild des als braver Befehlsempfänger ausgebildeten Leiters. Sollte dies heute um so vieles anders sein?