Das Team wird immer jünger
Der Trend zur Jugend im österreichischen Fußballteam ist nicht aufzuhalten. Dafür sind nicht nur die Ausfälle verantwortlich.
Es war einmal eine Nationalmannschaft, in der sich auserwählte Spieler tummelten, und wenn sie sich nichts Gravierendes zuschulden kommen ließen, durften sie ihren Job behalten. Ein Grundsatz von Teamchef Marcel Koller war die praktisch umgesetzte Undurchlässigkeit. Ein Aufnahmeverfahren war strengsten Kriterien unterworfen, nur in Ausnahmefällen kam es im Fußballpersonal zu einem Tausch. Das hat sich ein Jahr nach der Europameisterschaft grundlegend geändert. Im aktuellen Aufgebot für das Wm-qualifikationsspiel am Sonntag gegen Irland stehen nur noch zehn Spieler vom Euro-kader. 13 Akteure gehörten damals nicht dazu. Dies brachte einen spürbaren Verjüngungsprozess mit sich. Die 23-Mann-partie von heute kommt auf einen Altersschnitt von 24,8 Jahren, 2016 war das Team mit 27,4 Jahren wesentlich reifer. Die Abgetretenen bzw. Ausgefallenen wa- Wenn man ins Nationalteam einberufen wird, kommt noch einmal ein Schub. Da kannst du nicht müde sein. Für mich ist es gut, dass es schnell geht, dann denke ich nicht so viel darüber nach. um mehr als fünf Jahre älter als die jetzigen Neulinge.
von einem Jahr zum anderen nicht völlig neu erfunden, denn fünf Spieler fehlen aufgrund von Verletzungen bzw. Sperren. Aber die Personalentwicklung zeigt einen strukturellen Wandel. In der Nationalmannschaft herrscht wesentlich mehr Flexibilität, das lange Zeit starre System wurde gelockert. Das muss (sieht man von der doch schmerzhaften Absenz Marko Arnautovics ab) nicht zwangsläufig eine Qualitätseinbuße nach sich ziehen. Der erstmals einberufene Konrad Laimer zeigte sich nach den ersten Tagen als Nationalspieler beeindruckt vom Niveau des Trainings. „Es ist höher“, meinte der 20-Jährige, und er zieht den Vergleich mit Salzburg – also dem Besten, was Österreich im Klubgeschehen zu bieten hat. Es liegt an den Spielern, die für eine weitaus größere Leistungsdichren