Eine Mistgabel zu viel, ein Kompressor zu wenig
Starten wir mit der Mistgabel, mit der ein Steirer sein Gegenüber attackiert haben soll: „Ich kann nicht ausschließen, dass mir die Mistgabel ausgekommen ist“, erklärt der Angeklagte beim Prozess am Grazer Straflandesgericht. „Verletzen wollte ich aber niemanden.“Das ist allerdings das Einzige, was der 49-Jährige zugibt. Geständnisse für jede Menge weitere Delikte bleiben aus.
Da wär etwa ein Kompressor, den der Mann von einer Baustelle gestohlen haben soll (Wert 9000 Euro). Seine Versi- Von Fall zu Fall Das Gerät komme aus Ungarn – es sei nur ein Tauschgeschäft, weil einige Ungarn für den von ihm erworbenen Mercedes nicht bezahlt hätten.
Leider ist der Kompressor der Baufirma mit GPS ausgerüstet. Diese Satellitendaten wurden ausgewertet und sprechen alle gegen den Angeklagten. „Ich hatte ihn nur 30 Minuten in Betrieb“, sagt er trotzdem. „Der Kompressor lief elf Stunden, sieben Minuten“, sagt das vertrauenswürdigere GPS.
Ein weiterer Vorwurf betrifft ein Lama namens Max. Das ist ausgerissen. Als der Steirer es fand, soll er es mit einem Kunststoffgurt niedergedroschen und mit den Füßen getreten haben. Auch von der Tierquälerei will er nichts wissen, es gibt trotzdem Zeugen dafür.
Auch ein zerstochener Traktorreifen ist Thema der Veron:
Nhandlung. Er leugnet wieder, obwohl er als Einziger für die Tat infrage kommt. icht gerade zugute kommt dem Beschuldigten, dass er gleich drei offene Vorstrafen hat (z. B. Versicherungsbetrug mit vorgetäuschtem Blitzschlag). Also setzt es wegen diverser Aggressionshandlungen, Tierquälerei und Co. insgesamt 17 Monate Haft (noch nicht rechtskräftig). „Mildernd ist bei Ihnen rein gar nichts, Sie bringen keine Geständnisse über die Lippen“, urteilt Richterin Michaela Lapanje.