„Schicke keineleute dort rein“
Mehr als 100 Tote werden in London befürchtet. Feuerwehr musste den gefährlichen Einsatz unterbrechen.
Londons Feuerwehrchefin Dany Cotton hatte gestern keine andere Wahl: „Ich schicke keine Feuerwehrleute dort rein.“Zu unsicher war die Lage für die Einsatzkräfte geworden. Vor allem in den oberen Stockwerken des beinahe vollständig ausgebrannten Grenfell Tower im Stadtteil Kensington war eine gründliche Suche nicht möglich. Der Zustand der Ränder des Turms wird als kritisch eingestuft.
Die „Daily Mail“berichtete, dass das Feuer vom explodierenden Kühlschrank eines Taxifahrers im 14. Stockwerk ausging. Hunde sollen nun nach Vermissten suchen. Anhand von Fingerabdrücken könnte geklärt werden, wer sich im Gebäude aufhielt – all das dürfte Wochen dauern. Cotton sagte, die Rettungskräfte gingen nicht mehr davon aus, noch Lebende zu finden. Die offizielle Zahl der Todesopfer lag gestern bei Medien berichteten allerdings unter Berufung auf Behördenquellen, dass über 100 Tote zu befürchten seien. Wie viele Menschen noch vermisst werden, war nicht bekannt. Verzweifelte Angehörige streifen von Krankenhaus zu Krankenhaus, in der Hoffnung, ihre Liebsten doch noch zu finden.
wurde indes aktiv: Brandschutzminister Nick Hurd sprach bei einem Treffen in Westminster von einer „nationalen Tragödie“. Die britische Premierministerin Theresa May besuchte den Brandort und kündigte eine umfassende, unabhängige Untersuchung an. „Wir müssen wissen, was passiert ist. Wir brauchen eine Erklärung. Das schulden wir den Familien, den Menschen, die ihre Lieben und ihr Zuhause verloren haben.“Zuvor hatte bereits Londons Bürgermeister Sadiq Khan eine solche Unter- suchung gefordert. Während der 67 Meter hohe Turm wie ein furchterregendes Mahnmal im Stadtgebiet steht, mehren sich Gerüchte und Anschuldigungen: Auch Oppositionsführer Jeremy Corbyn kam zum ausgebrannten Gebäude. „Die Wahr17.