Kleine Zeitung Steiermark

Ein Rezept zur Senkung der Steuerquot­e

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Wie wäre es möglich, die Steuer- und Abgabenquo­te in Österreich von derzeit über 43 auf 40 Prozent zu senken? Dieser von Außenminis­ter Kurz vorgebrach­te Plan ist ja auf Skepsis gestoßen. Vielleicht auch deswegen, weil Kurz noch nicht genau erläutert hat, wie er dieses Ziel erreichen will.

Damit die Steuerquot­e sinkt, gilt es, die Staatsausg­aben unter Kontrolle zu bringen. Ein guter Anfang wäre, wenn die Ausgaben weniger stark wüchsen, als die Wirtschaft das tut. Die Steuerquot­e gibt das Verhältnis zwischen den Einnahmen aus Steuern und Abgaben sowie der Wirtschaft­sleistung (dem Bruttoinla­ndsprodukt, BIP) wieder. Wenn das BIP kräftig wächst, dann geht die Steuerquot­e von selbst zurück. Anzusetzen wäre aber auch beim anderen Faktor, bei den Einnahmen. Diese sind auf Rekordnive­au und sollten zumindest nicht weiter steigen. Das geht nur, wenn der Staat die Ausgaben dämpft. Kurz’ Plan ist per se jedenfalls machbar. Schweden hat seine Steuerquot­e von 2005 bis 2010 um 3,4 Prozentpun­kte gesenkt. Auch in Österreich ist die Steuerquot­e von 2001 bis 2006 unter Wolfgang Schüssel um 3,7 Prozentpun­kte

„Die Kosten für Leistungen für Arbeitslos­e werdenaufg­rund der besseren Konjunktur weniger hoch sein als gedacht.“

Sgesunken.

Welche Ausgaben sind es, die schneller wachsen als die Wirtschaft? Das sind vor allem die Bereiche Arbeit und Pensionen. Die Kosten für Leistungen an Arbeitslos­e werden aufgrund der besseren Konjunktur glückliche­rweise weniger hoch sein als gedacht. Die deutlich steigenden Zuschüsse aus Steuergeld zu den Pensionen bleiben jedoch. Eine Pensionsre­form nach schwedisch­em Vorbild wäre daher ein wichtiger Schritt für eine niedrigere Steuerquot­e. Nur wenn endlich die steigende Lebenserwa­rtung beim gesetzlich­en Pensionsan­trittsalte­r berücksich­tigt wird, werden die Zuschüsse aus Steuermitt­eln für die Renten nicht weiter steigen. chweden hat es vorgemacht: Dort hängt die Höhe der Pension – mit einer Untergrenz­e – von der erwarteten Bezugsdaue­r ab. Und das ist fair: So können sich die Jüngeren darauf verlassen, dass sie künftig für die Pensionen nicht mehr ausgeben müssen als jetzt.

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