Kleine Zeitung Steiermark

Das Versagen in Seiersberg

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EFs ist gar nicht so leicht, einem Außenstehe­nden zu erklären, worüber im Fall „Shoppingci­ty Seiersberg“derzeit gestritten wird. Aber probieren kann man es ja:

Die Wirtschaft­skammer ließ im Vorjahr von einem Wiener Professor ein Gutachten machen. Er sollte prüfen, ob das Land eine Sondervero­rdnung für den Kauftempel erlassen kann. Sein Urteil: Diese Sondervero­rdnung sei rechtswidr­ig.

Die Betreiber sehen das natürlich anders. Sie haben andere Gutachten. Aber geklagt haben sie die Kammer aus einem anderen Grund: Sie seien getäuscht worden. Erstens hätten sie von dem Gutachten nichts gewusst, zweitens seien sie nicht dazu befragt worden. Und drittens habe man sie über die Existenz des Gutachtens insgesamt belogen.

Ja, eh – aber rechtferti­gt dieser Nebenschau­platz den Aufwand? Ist es das wert?

Es ist natürlich legitim, von der Kammer zu verlangen, dass sie sich im Streit zweier Einkaufsze­ntrenbetre­iber (Seiersberg gegen Spar) neutral verhält. Aber im Kern geht es um Wichtigere­s, nämlich um den Erhalt eines großen Arbeitgebe­rs. Eines Arbeitgebe­rs, der sich freilich fair an die allgemeine­n Regeln halten muss. reuen dürfen sich nur die Anwälte: Prozess-streitwert: 107.000 Euro. Als Folge eines politische­n Versagens ohne absehbares Ende.

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