Stoppschilder nicht nur für Manager!
Nein, das kann sie nicht. Fußballer wie Ronaldo mögen begnadete Beine haben, aber steht sein 52-Millionen-gehalt in irgendeinem Verhältnis zum 20.000- oder 40.000-Euro-gehalt seiner Fans, die als Bauarbeiter mit 60 ein kaputtes Kreuz haben? Nicht eingerechnet jene 31 Millionen, die durch Werbung hinzukommen. Was bei dieser Liste der Topverdiener, die Forbes jedes Jahr Anfang Juni veröffentlicht, wundert? Dass keiner wie bei Managergehältern nach Obergrenzen ruft. In Deutschland wünscht Von Mensch zu Mensch sich ja jetzt Spd-parteichef Martin Schulz jene Regelung, die Österreich eingeführt hat. Dass Firmen, die Vorständen mehr als 500.000 Euro im Jahr zahlen, den Überhang nicht als steuerliche Betriebsausgabe absetzen können. Die Selbstregulierung der Wirtschaft reiche, erklärten Ös- terreichs Verfassungsrichter, nicht aus, um den Zuwachs bei hohen Gehältern einzudämmen. Wenn der Gesetzgeber die Gehaltsschere zwischen Führungskräften und Dienstnehmern verringert, wäre dies somit eine zulässige, im öffentlichen Interesse liegende Verhaltenslenkung. Warum aber wird in der EU nicht nach „Stoppschildern gegen goldene Beine“gerufen? Wäre naheliegend. nicht nur bei 500.000Euro-gehältern, sondern bei Millionen-gehältern zu fragen, ob die Relationen noch stimmen und die Arbeit eines Menschen
F10, 20, 30 Millionen wert sein kann. Oder aber künftig auch bei Managergehältern zu schweigen. ußball ist Kunst und nicht mit der Arbeit eines Managers vergleichbar, wie mir ein Fußballfan mit mitleidsvollem Blick entgegnete? Ein Topmanager kann für Zehntausende Arbeit schaffen und sichern.
Ob das wirklich weniger wert ist als die Beinarbeit von Cristiano Ronaldo, der sich im Juli in Madrid vor Gericht verantworten muss, weil er seine steuerlichen Pflichten verletzt haben soll?