Augartenfest: „Wir sind enttäuscht“
Wenn das Augartenfest heute über die Bühne geht, wird es wieder viele zufriedene Gesichter geben. Ob Volksmusikfreund oder Hiphop-fan – da ist für jeden etwas dabei und das bei freiem Eintritt. Drei junge Grazer Unternehmer können sich allerdings nicht mitfreuen. Mit dem Augartenfest verbinden sie vor allem eines: Ärger.
35 Jahre lang hatte die Spöjakomini, die mittlerweile in der Sektion Graz-südost aufging, über den gemeinnützigen Verein „Vorwärts Jakomini“das Fest veranstaltet. Im Vorjahr dann die Hiobsbotschaft: Zu hohe Kosten durch „veränderte gesetzliche Rahmenbedingungen“wurden ins Treffen geführt, das Fest abgesagt. Ein „Sitzprotest der Liebe“wurde spontan ins Leben gerufen, mit der Absage wollten sich viele nicht abfinden.
Die SPÖ Graz sprang schließlich in die Bresche. SPÖ-CHEF konnte die Rettung des Festes in kleinerer Dimension via Facebook-video verkünden, als Organisatoren holte man das Team von „Feierlaune“an Bord – drei junge Grazer Gastrounternehmer. „Wir haben Tag und Nacht durchgearbeitet und etliches an Equipment angeschafft, um die Veranstaltung in nur drei Wochen auf die Beine zu stellen“, erzählt
Das Ergebnis aus seiner Sicht: „Eine große Bühne mit heimischen Bands, eine Streetfoodmeile und eine perfek- te Infrastruktur inklusive aller Genehmigungen mit 40 bezahlten Mitarbeitern.“Ein schweres Unwetter sorgte am Abend jedoch nicht nur für den Abbruch der Veranstaltung, sondern auch für ein Minusergebnis. Den Verlust teilten sich Feierlaune und SPÖ Graz je zur Hälfte. „Unsere Arbeitszeit nicht mitgerechnet“, betont Hauzenberger.
Auch Ehmann kann sich an ein gelungenes Augartenfest erinnern. Nicht allerdings an ein Versprechen an das Feierlaune-team. „Es wurde uns zugesichert, auf jeden Fall 2017 wieder dabei sein zu können, um die ganzen Mühen, Planungen und Anschaffungen auch für das kommende Event einsetzen zu können“, unterstreicht Hauzenberger. Auf Anrufe oder E-mails im Vorfeld des heurigen Augartenfestes habe die SPÖ nicht reagiert. „Der Kontakt zu uns wurde abgebrochen“, so der Unternehmer.
Ehmann spielt den Ball weiter an von der Spö-sektion Graz-südost und den Verein „Vorwärts Jakomini“. Der ist nach dem Durchhänger im letzten Jahr zurück als Veranstalter. „Organisatorische, rechtliche und wirtschaftliche Fragen konnten geklärt werden“, heißt es. Und: Man arbeite wieder mit langjährigen Partnern zusammen. Feierlaune davon in Kenntnis zu setzen, hielt man wohl nicht für notwendig. Hauzenberger: „Wir sind enttäuscht.“