Die jungen Jahre von Maria Theresia als Quotenhit
Drehschluss für den prächtigen Zweiteiler „Maria Theresia“, den der ORF mit den Nachbarländern produziert. Gefilmt wird daher in vier unterschiedlichen Sprachen.
Eine mit kinotauglicher Kamera bestückte Drohne surrt durch den Martinsdom in der slowakischen Hauptstadt und liefert prächtige Bilder aus der Luft von der Krönung Maria Theresias. Regisseur Robert Dornhelm kann die Feierlichkeiten nämlich am Originalschauplatz drehen: Am 25. Juni 1741 wurde die Tochter von Kaiser Karl VI. in der Kathedrale des heiligen Martin gekrönt – und damit endet der Zweiteiler, der „eine lebendige Zeitreise und kein Museumsbesuch sein soll“, so Dornhelm.
Erzählt werden die ersten 30 Jahre der Monarchin, bietet doch der Blick auf ihre Jugend und die Zeit der schwierigen für viele Zuschauer sicher eine unbekannte, spannende Seite der Habsburgerin.
„Wir erzählen von einer jungen Frau, die hartnäckig genug ist, den Mann zu bekommen, den sie will, sowie stark und mutig genug, die Regentschaft in einem zerrissenen Europa an sich zu reißen“, erklärt Orf-programmdirektorin Kathrin Zechner mit feuchten Augen – war sie doch von den Szenen, die die Kleine Zeitung mit ihr gemeinsam anschauen konnte, zutiefst bewegt. Ob- wohl jeder Schauspieler in seiner Muttersprache auftritt und noch nichts synchronisiert wurde, versteht man als Zuschauer jede Regung und spürt die Emotionen. So ist der Dialog zwischen Maria Theresia und ihrem Franz Stephan von Lothringen ein deutsch-tschechisches Duett. Hier Burgtheater-mitglied Marie-luise Stockinger in der Titelrolle, dort der tschechische Filmstar Vojteˇch Kotek als Gemahl. Dazu kommen slowakische und ungarische Darsteller.
„Dass wir jedem Darsteller beim Drehen seine eigene Sprache lassen, war auch der größte Unsicherheitsfaktor und unser größtes Bedenken im Vorfeld“, gesteht Dornhelm, „aber es funktioniert wunderbar. Es herrscht höchste Konzentration, alle sind im Miteinander so aufmerksam.“Eine Alternative wäre gewesen, alles auf Englisch zu drehen. Nun ist man froh, sich bei dieser Koproduktion (beteiligt sind auch das ungarische und slowakische TV sowie Jan Mojtos Beta Film) für die Mehrsprachigkeit entschieden zu haben. Initiiert wurde das sechs Millionen schwere Großmachtergreifung Wir wollen, dass man hinter dieser wunderschönen Aufmachung den Menschen sieht.