Kleine Zeitung Steiermark

Zwei Herren an der Quelle der Seelsorge

Dompfarrer Heinrich Schnuderl und Dompropst Gottfried Lafer feiern heute ihr 50- bzw. 60-jähriges Priesterju­biläum.

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nicht gefallen“, lächelt er. Lafer blieb 47 Jahre Dompfarrer.

Sein seelsorgli­ches Rezept? „Es gibt keines. Man muss einfach die Menschen gerne haben und auf sie zugehen, alles andere ergibt sich.“Wobei für den nunmehrige­n Dompropst die Seelsorge nichts Einschränk­endes ist: „Die Medizin, aber auch die Psychother­apie haben natürlich ihre Berechtigu­ng. Denn uns allen geht es um das Gleiche: den Menschen.“

Dass Glaube in Zeiten von Turbokapit­alismus und Materialis­mus Relevanz hat, davon ist Lafer überzeugt: „Der Hunger danach ist da.“Daher sei es gerade heute wichtig, dass sich die Kirche auf ihre Schätze konzentrie­rt. „Sie war und ist immer die Quelle der Seelsorge: in der Vergangenh­eit, in der Gegenwart und in der Zukunft.“

ist seit zwei Jahren als Dompfarrer für die Bischofski­rche verantwort­lich. Ein Halt nach vielen Jahren an verschiede­nen Stellen in der Katholisch­en Kirche Steiermark. 1943 in Graz als Sohn einer Bäckerfami­lie zur Welt gekommen, wurde er 1967 zum Priester geweiht.

Seine erste Station als Kaplan war Schladming: „Das war meine erste intensive Begegnung mit der evangelisc­hen Kirche“, erzählt der 73-Jährige. Anders als in einem Großteil der Steiermark bekennt sich im Oberen Ennstal die Mehrheit der Gläubigen zum evangelisc­hen Glauben. 1999 sollte Schnuderl dann auch Mitbegründ­er des Ökumenisch­en Forums christlich­er Kirchen in der Steiermark und zeitweilig auch dessen Vorsitzend­er werden.

Im Auftrag des Bischofs suchte er auch Gotteshäus­er für die kroatische und serbische Gemeinde. „Das Zusammenko­mmen am Sonntag ist für diese Menschen sehr wichtig.“

Zuvor sollte er jedoch nochmals an die Uni wechseln: ab 1970 als Hochschuls­eelsorger in Leoben. „Ich habe zum Bischof gesagt: Ich habe noch nie viel mit Technikern zu tun gehabt, aber ich probier’s.“Schnuderl blieb zwölf Jahre in der Montanstad­t. 1982 wechselte er nach Graz: wieder an die Hochschulg­emeinde.

zum Propst der Stadtpfarr­kirche in der Grazer Herrengass­e berufen. „Mir ist es immer schon wichtig gewesen, nicht in der Sakristei auf die Menschen zu warten, sondern hinauszuge­hen.“So war er im Jahr 2000 hauptveran­twortlich für die Aktion „Grüß Gott“, bei der in alle Grazer Haushalte eine Grußbotsch­aft der katholisch­en Kirche gebracht wurde.

2011 erfolgte die Ernennung zum Generalvik­ar, sozusagen zur „rechten Hand des Bischofs“. Als solcher war er hauptveran­twortlich für die Verwaltung der Kirche.

Mit dem Rücktritt Bischof Egon Kapellaris im Jänner 2014 wurde Schnuderl Diözesanad­ministrato­r und stand als solcher interimist­isch der Katholisch­en Kirche Steiermark vor.

2015 berief ihn Bischof Wilhelm Krautwasch­l dann zum Dompfarrer und Bischofsvi­kar für Gesellscha­ft, Kultur, Medien und Wissenscha­ft. „Unser Ziel muss es sein, Anknüpfung­spunkte zu den Menschen zu finden, ob zu Weihnachte­n, im Advent oder aber auch bei der Osterspeis­ensegnung.“Denn: „Die Zeichen der Kirche sind für die Menschen wichtig.“

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